Remscheid Streik - an Hauptschule fallen Stunden aus

Remscheid · Die Folgen des für heute angekündigten Ausstands angestellter Lehrer bleiben übersichtlich. Er trifft vor allem die Schule an der Wilhelmstraße. Nur etwa die Hälfte des Lehrpersonals ist dort verbeamtet.

 Remscheids GEW-Chef Jürgen Gottmann

Remscheids GEW-Chef Jürgen Gottmann

Foto: Hertgen

Im Schulrektorat der Hautschule an der Wilhelmstraße wurde gestern noch eifrig gerechnet und geplant. Das Ziel der Operation: Möglichst viele Schulstunden sollten stattfinden. Doch für Rektor Heinz Braun war schnell klar, ohne Unterrichtsausfall kommt seine Schule heute nicht davon.

 Hauptschul-Rektor Heinz Braun fehlt heute Personal.

Hauptschul-Rektor Heinz Braun fehlt heute Personal.

Foto: Jürgen Moll

Die Gründe liegen auf der Hand: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat im Regierungsbezirk Düsseldorf ihre Mitglieder für heute zum Streik aufgerufen. An der Hauptschule Wilhelmstraße ist nur etwa die Hälfte des Kollegiums verbeamtet (Im Landesschnitt sind es rund 80 Prozent) . Hinzu kommen Krankheitsausfälle wegen der Grippewelle. Und: Beamtete Lehrer dürfen nicht als "Streikbrecher" gegen ihre angestellten Kollegen eingesetzt werden. "Wir haben Nachmittagsstunden auf den Vormittag verlegt", sagt Braun. Dass er heute Schüler aber früher nach Hause schicken muss, verhindert das nicht.

Der angekündigte Streik angestellter Lehrer wird heute also auch in Remscheid erste Folgen haben, doch bleiben sie nach Einschätzung der GEW überschaubar. Schwerpunkte des Streiks sollen vielmehr Städte wie Düsseldorf oder Wuppertal sein. In der bergischen Nachbarstadt soll es um 11 Uhr eine Kundgebung geben, an der auch Remscheider Lehrer teilnehmen, berichtet Remscheids GEW-Chef Jürgen Gottmann. Er rechnet mit rund 20 Teilnehmern aus Remscheid.

Hintergrund des Streiks sind Forderungen nach einer Gehaltserhöhung von 5,5 Prozent (mit einem Sockelbetrag von 150 Euro) sowie ein lange gehegtes Verlangen der angestellten Pädagogen: Sie wollen gegenüber ihren beamteten Kollegen auch finanziell gleichgestellt werden. "Gleiches Nettogehalt für gleiche Arbeit", ist ihr Ziel, dem sie sich durch eine höhere Eingruppierung annähern wollen. "Er gibt derzeit einen Flickenteppich von Verordnungen, und die Landesregierung in NRW sucht sich das Günstigste für sich raus", sagt Gottmann. Weiterhin verdienten verbeamtete Lehrer netto bis zu 500 Euro mehr als ihre angestellten Kollegen. Gottmann: "Wir sollten uns endlich auf den Weg machen, Angestellte und Beamte gleich zu bezahlen." Auch mögliche Kürzungen der Betriebsrente will die Gewerkschaft nicht hinnehmen.

Der heutige Streiktag, dem morgen ein weiterer im Kölner Regierungsbezirk folgen soll, dem auch die Nachbarstadt Wermelskirchen angehört, ist erst der Anfang. Sollte es bei den Tarifverhandlungen keine Einigung geben, hat die Gewerkschaft bereits weitere landesweite Ausstände für den 12. März angekündigt.

(RP)
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