Remscheid Streife für Remscheids Sicherheit

Remscheid · Seit August hat die Stadt einen "Kommunalen Ordnungsdienst". Zu zweit gehen Mitarbeiter des Ordnungsamts Streife. Ihr Ziel: mehr Sicherheit und Sauberkeit. Sie wollen die Bürger nicht bestrafen, sondern überzeugen.

 Melanie Grune und Roland Wegmann gehören zu den Mitarbeitern des Kommunalen Ordnungsdiensts. Hier sind sie am Brücken-Center am Hauptbahnhof unterwegs. An ihrer blauen Kleidung können Bürger sie erkennen.

Melanie Grune und Roland Wegmann gehören zu den Mitarbeitern des Kommunalen Ordnungsdiensts. Hier sind sie am Brücken-Center am Hauptbahnhof unterwegs. An ihrer blauen Kleidung können Bürger sie erkennen.

Foto: hertgen

Jugendliche, die mit ihren Skateboards durchs Parkhaus rasen, eine Gruppe von Trinkern direkt am Weg zur Bushaltestelle, eine Grünanlage voller Müll, die Vernachlässigung ausstrahlt — das sind Situationen und Orte, die Menschen in Remscheid Sorge, wenn nicht gar Angst machen. Es gibt sie am Hauptbahnhof, im Lenneper Hardtpark oder auf der Alleestraße. Um für mehr gefühlte Sicherheit auf den Straßen zu sorgen, hat die Stadt einen Ordnungsdienst installiert.

Sie setzt damit eine jahrelange Forderung der Politik um. Sie war zuletzt vor zwei Jahren laut geworden, als vom Gebiet rund um den neuen Hauptbahnhof von Belästigungen und Vandalismus der übleren Sorte berichtet wurde. Das Projekt läuft zunächst bis Ende 2013.

Viermal die Woche unterwegs

Seit August haben die Mitarbeiter des neuen Kommunalen Ordnungsdiensts 152 Stunden Streifengang hinter sich gebracht. Sie sind zu zweit auf Tour, erkennbar an ihrer Dienstkleidung, immer dienstags bis freitags von 13 bis 21 Uhr. Zwei Leute für eine Stadt von Remscheids Größe und für eine Liste von zurzeit acht Orten, die regelmäßig kontrolliert werden? Mehr war nicht drin, sagt Jürgen Beckmann, Leiter des Ordnungsamts, offen. Denn er musste mit seinem vorhandenen Personal auskommen, durfte aufgrund der finanziellen Situation der Stadt keine neuen Leute einstellen.

Und so kontrollieren seine Mitarbeiter heute Falschparker und verteilen Knöllchen — und gehen morgen auf Streife für mehr Sicherheit und Sauberkeit in der Stadt. Für diese Aufgabe wurden sie gesondert geschult und müssen inhaltlich umdenken. Dem Kommunalen Ordnungsdienst gehe es nämlich nicht darum, die Remscheider zu bestrafen, die ihren Müll auf die Straße werfen oder ihren Hund nicht anlein. "Wir wollen an die Einsichtsfähigkeit der Menschen appellieren, eine Verhaltensänderung bewirken", sagt Beckmann.

Seine Mitarbeiter sprechen die Menschen, die sich falsch verhalten, freundlich an, wollen darauf hinwirken, dass sich alle Bürger wohler fühlen können. Nur wenn es gar nicht anders gehe, sprechen sie auch einen Platzverweis aus, sagt Horst Schwarzweller, der Leiter des Ordnungsdienstes. Bei den 120 Menschen, die sein Team seit August angesprochen hat, war das zweimal nötig.

An den kontrollierten Orten sei es zurzeit "relativ ruhig". "Vielleicht reicht es schon, dass man durch die Streifen sichtbar ist: Da wird sich gekümmert", sagt Schwarzweller.

Kommentar

Internet BM-Berichte zum Thema www.rp-online.de/remscheid

(RP/rl)
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