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Remscheid Stimmung der Wirtschaft verdüstert sich

Remscheid · Die Konjunktur im Bergischen Land trübt sich ein. Das ist vor allem in Remscheid der Fall: Die Unternehmer in der Werkzeugstadt schätzen ihre aktuelle Geschäftslage deutlich schlechter ein, als dies ihre Kollegen in Solingen oder Wuppertal tun. Das offenbart die Frühjahrsumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Wuppertal-Solingen-Remscheid, deren Ergebnisse der scheidende IHK-Präsident Friedhelm Sträter am Dienstag im letzten Pressegespräch seiner Amtszeit vorstellte.

 Ein Sägenrichter bearbeitet ein Messerblatt. Die Remscheider Industrie berichtet aktuell von Umsatzeinbrüchen. Sie sind offenbar vor allem einem sich abschwächenden Exportgeschäft geschuldet.

Ein Sägenrichter bearbeitet ein Messerblatt. Die Remscheider Industrie berichtet aktuell von Umsatzeinbrüchen. Sie sind offenbar vor allem einem sich abschwächenden Exportgeschäft geschuldet.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Wie steht Remscheid im Vergleich zu den anderen Städten da? Alle Unternehmen werden gebeten, ihre Geschäftslage mit "gut" oder "schlecht" zu beurteilen. Aus der Differenz zwischen beiden Gruppen bildet die IHK einen Index. Ist er negativ, überwiegen die schlechten Antworten. Ist er positiv, überwiegen die guten Werte. In Remscheid liegt der Wert bei zwei. Das ist zwar noch positiv, doch in Solingen liegt er bei stolzen 47 Punkten, in Wuppertal immerhin noch bei 25.

Woran liegt das? IHK-Geschäftsführer Uwe Mensch begründet dieses Stimmungsbild zum einen mit den negativen Antworten zweier großer Remscheider Unternehmen, deren Angaben statistisch gesehen besonders stark ins Gewicht fallen. Zum anderen aber ist ein Einbruch beim Auslandsgeschäft in den südeuropäischen Ländern zu beobachten. Und weil die Remscheider Betriebe besonders exportstark sind, lässt ein sich verringerndes Auslandsgeschäft die Werte besonders stark fallen.

Wird sich die Lage der im Bergischen Land so starken Automobilzuliefer-Industrie durch die Schließung von Opel verschlechtern? Nein, sagt IHK-Präsident Friedhelm Sträter, selbst Chef eines Automobilzuliefer-Betriebes in Solingen. Schon in den vergangenen Jahren habe sich die Krise durch sinkende Absatzzahlen bei Opel abgezeichnet. "So konnte man sich frühzeitig daran gewöhnen." Und der Standort des Werkes sei für die Zulieferer nicht bedeutsam. Werden die Autos künftig anderswo gebaut, "dann liefert man seine Teile eben dahin", sagt Sträter.

Müssen wir angesichts der Geschäftslage-Werte nun wieder eine Krise befürchten? Nein, sagt IHK-Geschäftsführer Uwe Mensch. Zwar scheine der Höhepunkt der Industriekonjunktur "hinter uns zu liegen". Doch die Werte "müssen nicht bedeuten, dass es längerfristig weiter runtergeht". Zurzeit suchen sich die Unternehmer neue Geschäftsfelder im Ausland und sehen in Osteuropa, Asien und Südamerika gute Absatzchancen.

Wie wird es also weitergehen? Die Industrieunternehmen erwarten insgesamt keine Veränderung ihrer Geschäftslage. Sie wollen die Investitionen auf dem bisherigen Niveau halten, es soll allerdings Personal abgebaut werden.

(RP/ac)
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