Remscheid Steffenshammer ist ein beliebter Treffpunkt

Remscheid · Beim Anschmieden im Gelpetal wurde erstmals auch die Remscheider Mundart gepflegt.

 Ein glühendes Stück Stahl hält der junge Besucher mit der Zange fest. Gleich fällt der Schmiedehammer.

Ein glühendes Stück Stahl hält der junge Besucher mit der Zange fest. Gleich fällt der Schmiedehammer.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Trotz gelegentlicher Schauer ging die Erfolgsgeschichte am Steffenshammer am Wochenende in die nächste Runde. Zahlreiche Besucher fanden den Weg zum historischen Hammer und ließen sich in geselliger Atmosphäre in die Welt der Schmiedekunst einführen. Als Neuheit wartete unter dem Motto "Hie wüüd plaat gekallt" ein Bereich, wo die Gäste in Remscheider Mundart sprechen konnten.

"Wir sind mit dem Zuspruch zufrieden", sagte der Vorsitzende des Vereins für historische Schmiedetechniken am Steffenshammer, Lutz Kleuser. Ziel ist es, mit der Zeit mehr Menschen an den Hammer zu locken, die noch Mundart sprechen. "So möchten wir diese an die jüngeren Generationen weitergeben und hoffen, sie erhalten zu können", erklärt Kleuser. Bereits jetzt hat sich der Steffenshammer für alteingesessene Remscheider als Treffpunkt etabliert. "Viele treffen sich hier nach Jahren wieder", sagte der Vorsitzende.

In Sachen Schmiedekunst klappt das Vorhaben, altes Wissen am Leben zu erhalten, bereits ausgezeichnet. Wieder war auch der Kinderschmied Reinhold Krehenbrink an der Feldesse, einer kleinen Schmiede, im Einsatz und zeigte den jüngsten Besuchern die ersten Handgriffe beim Schmieden. Der neun Jahre alte Jonas besaß bereits Vorwissen. "Er ist so gut, dass er unter Aufsicht bereits alleine kleinere Arbeiten machen kann", sagte Krehenbrink. Üblicherweise hält er das Metall fest, während die Kinder den Hammer schwingen. Jonas konnte bereits beide Arbeitsschritte gleichzeitig umsetzen. Mit höchster Konzentration schmiedete der Neunjährige an seinem Übungsstück. "Ich mag es einfach, dass man mit Feuer arbeitet und auch einmal so richtig auf etwas drauf hauen kann", erklärte er. Damit stand er nicht alleine da.

Auch kleine Mädchen hatten sichtlich Spaß daran, mit dem Hammer ein Stück Metall zu bearbeiten, während Krehenbrink es so unter den Schlägen entlang zog, dass es sich wie gewünscht verformte. Nach wenigen Minuten waren bereits schlichte Zierstücke gefertigt.

Das Gesellige stach am meisten hervor. Man tauschte gemeinsam Geschichten aus, trank einen Kaffee oder ein Bier und sah dem eigenen Nachwuchs mit breitem Grinsen zu, während er sich als Schmiedegeselle versuchte. "Egal ob man sich für den Besuch beim Steffenshammer verabredet hat oder sich spontan Gruppen bilden, die Leute kommen immer ins Gespräch", meinte Kleuser. Weiter geht es mit dem Hammerfest am 18. Juni.

(hathi)
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