Remscheid Startschuss für Schulrenovierungen

Remscheid · Lehrer und Schüler am Käthe-Kollwitz-Berufskolleg profitieren als erste vom Landesprogramm "Gute Schule 2020".

Auf einen Tag der offenen Tür hat das Käthe Kollwitz-Berufkolleg in den vergangenen Jahren bewusst verzichtet. Man wollte die Eltern potenzieller neuer Schüler nicht verschrecken. Zwar zeigen der leuchtend rote Anstrich und die modernen, energiesparenden Fenster des Kollegs an der Freiheitstraße, dass die Stadt hier in den vergangenen Jahren viel Geld (mehr als vier Millionen Euro) investiert hat. Drinnen aber gibt es noch viel zu tun. "Wir hatten nicht mehr das Geld, um auch die Schönheitsreparaturen zu machen", sagte der Leiter des städtischen Gebäudemanagements, Thomas Judt, gestern bei einem Pressetermin.

Das wird jetzt nachgeholt. Ein neuer Boden für die Aula steht ebenso auf der Liste wie die Sanierung der Sanitäranlagen. In den Sommerferien geht es los, insgesamt werden die Arbeiten sich über drei Jahre hinziehen. "Schade, dass ich die Fertigstellung nicht mehr mitbekomme", sagte Schulleiter Michael Hamacher. Er geht im kommenden Jahr in den Ruhestand.

Möglich machen die Investitionen die insgesamt zwölf Millionen Euro, die in den kommenden vier Jahren aus dem noch von der rot-grünen Landesregierung aufgelegten Förderprogramm "Gute Schule 2020" nach Remscheid fließen. Insgesamt 38 Schulen werden davon profitieren, ein Schwerpunkt wird auf der Sanierung der sanitären Anlagen liegen, deren Zustand immer wieder Anlass zu Klagen von Eltern und Schülern ist. Doch auch in die digitale Ausstattung fließe mit 2,2 Millionen Euro viel Geld, betonte der Leiter des Schulverwaltungsamtes, Jörg Biermann.

Weil die Stadt unter Zeitdruck ist, um das Geld fristgerecht zu verbauen, und weil das Gebäudemanagement durch den Sparkurs von Rat und Verwaltung personell ausgedünnt war, hat der Rat die Einstellung von vier neue Mitarbeitern bewilligt. Darunter sind auch ein Elektro- und ein Sanitärmeister, denen man kleinere Baustellen überlassen kann. So bekommt man mehr geschafft.

Die Stadt musste das Personal dauerhaft an sich binden, weil derzeit alle Städte, die von den Landesmitteln profitieren, nach Personal suchen. "Auf befristete Stellen hätte sich keiner gemeldet", sagte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. Mit dem frisch gewählten Direktkandidaten für den Landtag Jens Nettekoven (CDU) war er sich einig, dass eine stetige Unterstützung immer besser sei als eine Projektfinanzierung. Gleichwohl freue er sich über die Finanzspitze. "Wir kriegen mit dem Geld unsere Schulen in Ordnung." An Nettekoven gewandt sagte er: "Jetzt liegt das Thema in eurer Verantwortung."

Thomas Judt hofft, dass die Erfolge der Renovierungen lange vorhalten und nicht Opfer von Vandalismus werden. Abgetretene Heizungsventile etwa gehören für ihn zum Tagesgeschäft. Hamacher konnte ihn für seine Schule beruhigen. "Das ist hier kein Thema."

(RP)
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