Remscheid Standort mit neuer Perspektive

Remscheid · Mit dem Bau der letzten Halle wurde die Umgestaltung der ehemaligen Kammgarnspinnerei Wülfing in Lennep zu einem Gewerbepark abgeschlossen– ein neuer kleiner Branchenschwerpunkt.

Mit dem Bau der letzten Halle wurde die Umgestaltung der ehemaligen Kammgarnspinnerei Wülfing in Lennep zu einem Gewerbepark abgeschlossen— ein neuer kleiner Branchenschwerpunkt.

Rote Kaiserkirschen, Schattenmorellen, Apfelmus und Pflaumen — bis zur Decke stapeln sich Dosen mit eingewecktem Obst. Weißblech, so weit das Auge reicht, auf Europaletten fix und fertig zum Transport verpackt. Menschen sind hingegen selten zu sehen auf dem Gelände der einstigen Kammgarnspinnerei, denn die neuen Gebäude an der Wülfingstraße werden hauptsächlich zur Lagerung genutzt. Wo einst produzierendes Gewerbe das Bild beherrschte, gab es im Kleinen einen Strukturwandel zum Dienstleistungsstandort.

Zehn Millionen investiert

Mit dem Bau der vorerst letzten Halle im vergangenen Jahr ist die Umgestaltung des ehemaligen Industriestandortes in Lennep zu einem modernen Gewerbepark abgeschlossen. Fast lautlos hat sich der Wandel vollzogen. Insgesamt 30 000 Quadratmeter überdachte Nutzfläche stehen den jetzigen Inhabern, der Steinhaus Zentgraf GbR, zur Verfügung. Rund 80 Prozent werden vom Tochterunternehmen Steinhaus & Co. Konserven GmbH zu Lagerzwecken genutzt. Der Rest ist zum Großteil vermietet, berichtet der geschäftsführende Gesellschafter Friedhelm Steinhaus.

Dazu musste die Werbetrommel gar nicht groß gerührt werden: "Die meisten wussten von dem Angebot per Mundpropaganda." 20 Prozent der alten Bausubstanz sind noch erhalten, der Rest musste abgerissen werden. "Die Gebäude waren trotz Liebe und gutem Willen nicht mehr zu retten", erläutert Steinhaus, der von Glück im Unglück spricht, denn Altlasten seien auf dem Gelände gottlob nicht gefunden worden. In die erhaltenswerten Teile wurde viel Geld gesteckt. Insgesamt zehn Millionen Euro investierten die Eigentümer in das Gelände, auf dem nur noch 15 000 Quadratmeter unbebaut sind. Sie sollen verkauft oder vermietet werden. Die Aussichten dafür seien aufgrund der Nähe zur Autobahn gut. Lkw fahren das Gelände über das Industriegebiet Jägerwald an.

Im alten Verwaltungsgebäude haben sich vornehmlich Dienstleistungsbetriebe angesiedelt. Mit IT- und Software-, Werbe- und Filmunternehmen hat sich so ein kleiner Branchenschwerpunkt in Lennep entwickelt. Die neu gebauten Hallen sind in Modulbauweise errichtet. Das heißt, sie können je nach den Bedürfnissen des Nutzers verändert werden, beispielsweise durch den Einzug von Wänden oder Zwischendecken. Begeistert seien die Mieter insbesondere von der Höhe der Hallen und der bis zu 3,80 Meter hohen Tore. Da werden auch schon mal Schiffe oder Wohnmobile eingelagert.

(RP)
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