Remscheid Stadtwerke: "Wunder vom Kremenholl"

Remscheid · Die Verantwortlichen der Verkehrsbetriebe sind erleichtert, dass der Busunfall am Sonntag so glimpflich verlaufen ist. Ein Fehler des Fahrers gilt als offizielle Ursache. Der 34-Jährige war am Montag bereits wieder mit dem Bus unterwegs.

Remscheid: Stadtwerke: "Wunder vom Kremenholl"
Foto: Kollmann

Technische Fehler werden ausgeschlossen, es läuft auf menschliches Versagen hinaus. "Der Fahrer hat vergessen, die Feststellbremse zu ziehen". Zu diesem Zwischen-Ergebnis kamen am Monatg, am Tag nach dem skurrilen Busunfall auf dem Kremenholl, die Offiziellen der Stadtwerke Remscheid. Am Morgen hatte man bei einem Meeting ausgiebig analysiert, wie es zu dem Unfall kommen konnte, bei dem sich ein Bus der Linie 660 am Sonntagnachmittag, während einer Toilettenpause des Fahrers, selbstständig gemacht hatte und gegen die Fassade eines Wohnhauses gerollt war — zum Glück ohne dabei jemanden zu verletzen.

Die Erleichterung, dass es dabei nur Sachschaden gab, ist riesengroß bei den Stadtwerken. Von einem "Wunder vom Kremenholl" war am Montag in der Zentrale an der Neuenkamper Straße die Rede. "Uns ist ein Riesenschreck in die Glieder gefahren und wir sind mit einem blauen Auge davongekommen", sagte Sprecher Klaus Zehrtner. "Das war großes Glück."

"30 bis 35 Meter" sei der Bus unkontrolliert über die Straße gerollt, und erst von einer Hauswand gestoppt worden, sagte Stadtwerke-Sprecher Zehrtner am Montag der BM. Bei einem Ortstermin hatten die Verantwortlichen den Vorfall noch mal rekonstruiert. "Die Böschung hat den Bus abgebremst. Daher war der Aufprall zum Glück nicht so stark", sagt Zehrtner.

Auf jeweils 10 000 Euro schätzt er den Schaden am Haus und am Bus. "Das deckt alles unsere Versicherung." Bei den beiden betroffenen Mietparteien im Unfallhaus an der Paulstraße werde man sich in den nächsten Tagen noch persönlich entschuldigen.

Zum vollständigen Bild des Unfalltages fehle nun nur noch die Darstellung des Fahrers, sagte Zehrtner. Der 34-Jährige hatte sich am Montag vom Schock halbwegs erholt und war am Vormittag in Burscheid bereits wieder mit dem Bus unterwegs. "Daher konnten wir noch nicht mit ihm sprechen." Der Mann ist nicht bei den Stadtwerken direkt angestellt, sondern fährt für einen externen Dienstleister, von dem auch die Stadtwerke Fahrer einkaufen. "Der Mann kennt Remscheid und ist seit drei Jahren hier im Einsatz", sagte Zehrtner. Seine Ausbildung sei so gut wie die aller anderen Fahrer.

"Wir werden alles tun, damit sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt", versprach der Stadtwerke-Sprecher. "Sollten wir bei unsere Analyse des Vorfalls irgendeine Kleinigkeit entdecken, die wir ändern können, werden wir das sofort tun."

Grundsätzlich aber hätten sich die Stadtwerke beim Thema Sicherheit nichts vorzuwerfen. Technische Standards würden immer übererfüllt. Die eingesetzten Busse seien modern und in bestem Zustand.

Zehrtner erinnerte daran, dass die Stadtwerke jährlich Millionen von Fahrgästen in Remscheid sicher zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkauf transportieren.

(RP)
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