Kita in Remscheid Vor dem Neubau ein neues Provisorium

Remscheid · Seit 2015 ist die städtische Kita Hindenburgstraße in Container-Modulen untergebracht. 2021 soll sie in Hobbit-Bauwagen in die Nähe der Sternwarte umziehen, um so Platz zu machen für einen Neubau neben dem Sportbad.

 2015 wurden die Container angeliefert.

2015 wurden die Container angeliefert.

Foto: Nico Hertgen

Nichts hält länger als ein Provisorium – diese Redewendung aus der Welt der Heimwerker trifft für die Container-Kita am Stadtpark auf jeden Fall zu. 2015 wurde sie als Übergang aus der puren Not heraus errichtet. Wegen Schimmelbefalls musste die Stadt ihre Kita in der Eberhardstraße schließen. Schneller Ersatz musste her – und wurde mit angemieteten Containern auf der Fläche der ehemaligen Rollschuhbahn neben dem Sportbad im Stadtpark geschaffen. Die befristete Betriebserlaubnis wurden immer wieder verlängert. Gerade erst hat die Stadt beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) eine Verlängerung für ein weiteres Jahr erreichen können. Bedingung: Es soll dann das definitiv letzte Jahr auf der Rollschuhbahn sein.

Im Sommer 2021, so der Plan, soll die Kita dann umziehen – ins nächste Provisorium. Geplant ist, die Kita ab August des kommenden Jahres auf einer Grünfläche unmittelbar neben dem Stadtparkteich zu betreiben. Auf dem nach einem Bürgermeister der französischen Partnerstadt Quimper benannten Leon-Goraguer-Platz sollen dann allerdings keine Containermodule stehen, sondern drei schicke, speziell für diesen Zweck gebaute Hobbit-Bauwagen zum Stückpreis von 90.500 Euro. Ein Modell dieser Bauart rollte kürzlich als neues Heim der Waldgruppe der Kita Honsberg über die Remscheider Stadtgrenze.

Anders als bei den aktuell genutzten Containern tritt die Stadt dann nicht mehr als Mieter auf. Die drei Bauwagen und zwei dazugehörige Sanitär-Container will die Stadt erwerben. Im Anschluss, so steht es in einer Vorlage für die Politik, können die Wagen „nach Bedarf einer anderen Nutzung an einem anderen Ort zugeführt werden“. Zehn Jahre, so heißt es, halten die Spezial-Anhänger. „Man könne sie aber auch verkaufen“, sagt Sozialdezernent Thomas Neuhaus. Der Markt für diese Sonderanfertigungen sei da.

Durch die Verlagerung der provisorischen Kita in einen Bauwagen verringert sich die Anzahl der Plätze,von 65 auf 50. Das sind Betreuungs-Plätze, die Stadt vor dem Hintergrund steigender Geburtenzahlen und dem gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungs-Platz, weiterhin dringend braucht. So entsteht Platz für den Neubau. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Grundschule am Stadtpark soll ein Gebäude entstehen, in dem künftig sechs Gruppen mit 129 Kindern betreut werden können. Die Stadt will diese neue Kindertagesstätte nicht selber bauen. Sie sucht, wie auch bei anderen Neubau-Projekte im Kindergartenbereich einen Investor, der das übernimmt. Die Stadt würde das Gebäude anmieten. Derzeit werden Gespräche mit potenziellen Investoren geführt.

Die nötigen Gelder für diese Lösung sind im Finanzplan der Stadt bisher nicht enthalten. Sie sollen in das Investitionsprogramm für die Jahre 2021 bis 2025 aufgenommen werden. Der Haushaltsplan muss aber noch erarbeitet werden und danach politisch beraten werden. Eine Aufgabe für den neuen Stadtrat, der Mitte September gewählt wird. Grundsätzlich hat der scheidende Rat allerdings im Juni schon sein Einverständnis für diesen Weg gegeben. „Wir wollen dieses Projekt umsetzen“, sagte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz am Montag im Gespräch mit unserer Redaktion.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort