Remscheid Stadtbücherei im Umbruch

Remscheid · Die Zahl der aktiven Besucher und der Neuanmeldungen für die Stadtbibliothek ist geht zurück. Sorgenkind ist die Zentralbibliothek. Lüttringhausen und Lennep sind im Aufwind. Mit neuer Technik soll mehr Service kommen.

Im vorigen Jahr haben die Benutzer der Stadtbücherei weniger Bücher ausgeliehen. Ein Rückgang von vier Prozent wird verzeichnet. Dennoch liegt die Gesamtzahl mit 442 223 Ausleihen auf einem hohen Niveau. "Leichte Schwankungen hat es immer gegeben", sagt Cornelia Pauß, Leiterin der Abteilung Bibliothek im kommunalen Bildungszentrum.

Mehr Sorgen bereitet den Verantwortlichen aber eine andere Zahl. Die aktiven Nutzer werden immer weniger, und die Zahl der Neuanmeldungen ist rückläufig. Von den 32 000 angemeldeten Nutzern haben im vorigen Jahr nur 8600 die Stadtbücherei aufgesucht. Ein Rückgang von neun Prozent. Ähnlich hoch ist auch der Prozentsatz beim Rückgang der Neuanmeldungen. Im vorigen Jahr erhielten 1288 Personen einen Bibliotheksausweis. Im Jahr 2010 waren es noch 1417.

Eindeutiges Sorgenkind unter den drei Standorten ist die Zentrale an der Scharffstraße. In den Stadteilbibliotheken in Lüttringhausen und Lennep stellt sich die Situation anders da. Mit über 60 000 Ausleihen verzeichnen die Lüttringhauser eine Rekordausleihe. 196 Mitglieder konnten hinzugewonnen werden. Auch Lennep verzeichnet unterm Strich eine positive Tendenz. Die Zahl der Neuanmeldung lag mit 342 höher als im Vorjahr (330).

Der Grund für den Aufwind bei den Stadtteilbibliotheken liegt auf der Hand. Das Engagement der "Lütteraten" und der Lenneper Büchereifreunde sorgt für eine höherere Identifikation mit der Bücherei in den Stadtteilen. Die fehlt in Alt-Remscheid. "Mit einer neuen Marketingstrategie wollen wir den Standort stärken", sagt Nicole Hauser-Grüdl, Leiterin des Bildungszentrums. Das heißt: mehr Service, bessere Beratung, intensive Zusammenarbeit mit den Schulen. "Es muss für Schüler wieder selbstverständlich werden, die Bücherei zu benutzten", sagt Cornelia Pauß.

Bücherklappe beim Pförtner

Die Stadtbücherei befindet sich im Umbruch. Die Zeiten, in den Mitarbeiterinnen der Bücherei die Bücher der Kunden entgegennehmen, laufen ab. Im nächsten Jahr stehen dort Automaten, wo heute die Besucher ihre Mäntel und Taschen einschließen. Der Kunde scannt seinen Bücherstapel und die anderen Medien ein — den Rest erliegt ein Fließband, das die abgegebenen Bücher sortiert.

Eine automatische Annahmestelle wird auch am jetzigen Eingang zur Kinderbücherei eingerichtet. Am Pförtnerbüro gibt es so etwas wie eine Bücherklappe, die 24 Stunden lang funktionsfähig ist. Bei der Rückgabe ist der Besucher künftig unabhängig von den Öffnungszeiten. Ab Sommer verlängern diese sich. Ab 11 Uhr ist durchgängig bis abends 18 Uhr geöffnet, donnerstags bis 19 Uhr, am Samstag bis 13 Uhr. Montags bleibt die Bücherei geschlossen. In den Stadtteilbüchereien wird es keine automatische Annahme geben.

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(RP/rl)
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