Remscheid Stadt will Hilfsangebot für junge Eltern ausbauen

Remscheid · Ein Schnuffeltuch in Form eines Hasen, ein Babykalender und jede Menge Informationen enthält die Begrüßungstasche für Neugeborene, die das "Netzwerk Frühe Hilfen" allen frisch gebackenen Eltern in Remscheid auf Wunsch überreicht. So werden nicht nur die kleinen Neubürger willkommen geheißen. Die Eltern erhalten gleich zum Start in einen neuen Lebensabschnitt wichtige Informationen über eine zentrale Anlaufstelle, die ihnen weiterhilft, wenn sich Fragen und Probleme rund um den Familienzuwachs auftun, mit denen sie alleine nicht zurechtkommen.

Warum schreit das Baby unaufhörlich? Isst es genug? Ist seine Verhaltensweise Ausdruck einer Krankheit? Fragen, auf die es in der Fachstelle, die in der Nähe des Müttercafés "Mamma Mia" untergebracht ist, entweder eine Antwort oder aber ein vermittelndes Hilfeangebot gibt. Die Vernetzung mit dem Jugendamt, mit dem Gesundheitsdienst der Stadt, mit Kinderärzten und Hebammen ist gut eingespielt.

Die Arbeit der trägerübergreifenden Einrichtung wurde in den vergangenen Jahren allein aus Geldern des Bundes finanziert. Doch der auf 65.000 Euro gedeckelte Zuschuss reicht nicht mehr aus. Die Nachfrage nach Beratung ist gestiegen, die Wartezeiten werden länger.

Darum hat sich die Stadt entschlossen, die Arbeit der Fachstelle künftig mit 38.000 Euro pro Jahr zu unterstützen. "Die Arbeit des Netzwerkes hat sich in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt", sagt Sozialdezernent Thomas Neuhaus. Die steigende Nachfrage zeige, dass der Bedarf für Beratung und Vermittlung wächst. "Das hat sicher auch damit zu tun, dass mehr Kinder in Remscheid geboren werden."

Neuhaus betont den vorbeugenden Charakter des Angebotes der Frühen Hilfen. Indem die Fachleute die Eltern frühzeitig beraten und an die richtige Stelle vermitteln, könne negativen Entwicklungen bei den Kindern vorgebeugt werden. Der Schwerpunkt der Beratung liege auf gesundheitlichen Themen, doch die Vernetzung gehe viel weiter.

Grundsätzlich sei es faktisch schwer nachzuweisen, ob und wie Prävention sich auswirke, sagt Neuhaus. Gleichwohl hofft er, dass die Politik den Zuschuss absegnet.

(hr)
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