Nach deutlicher Kritik Stadt will sich um die Trasse kümmern

Remscheid · Die deutliche Kritik an der Verwaltung durch Bezirksbürgermeister Otto Mähler (SPD) zeigt Wirkung. Die Stadt will den Rad- und Wanderweg nun unter die Lupe nehmen und die Kosten für Instandsetzung und Änderungen ermitteln.

 Besprüht, aber immerhin noch lesbar: Die Stelen aus Kortenstahl an der Trasse erinnern an Remscheider Werkzeugfirmen und ihre Produkte. 

Besprüht, aber immerhin noch lesbar: Die Stelen aus Kortenstahl an der Trasse erinnern an Remscheider Werkzeugfirmen und ihre Produkte. 

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

In die Bemühungen von Politik und Vereinen, der in Teilbereichen vernachlässigten und in die Jahre gekommenen Trasse des Werkzeugs wieder zu neuem Glanz zu verhelfen, kommt Bewegung. Nachdem Bezirksbürgermeister Otto Mähler (SPD) bei einem Ortstermin mit der BM auf der Trasse mangelnde Unterstützung durch die Stadtverwaltung beklagt hatte, wurde er kurz darauf zu einem Termin ins Rathaus geladen. In einem Gespräch, an dem Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, Kämmerer Sven Wiertz (beide SPD) und Baudezernent Peter Heinze teilnahmen, stellte die Verwaltung einen Plan für ein mögliches Vorgehen vor.

So sollen die drei völlig zugewachsenen Aussichtspunkte, die 2006 bei der Regionale ein Teil des Trassenkonzepts waren, wiederhergestellt werden. Zudem listet das Papier, das Mähler jetzt in der Sitzung der Bezirksvertretung Alt-Remscheid vorlas, auch eine Reihe von Prüfaufträgen auf. Unter anderem soll ermittelt werden, welche erforderlichen Instandsetzungsbedarfe es gibt und was sie kosten würden. Ebenfalls mit auf der Prüfliste:
Ersten: Die bessere Anbindung der Trasse an den Richard-Lindenberg-Platz, also am Einstiegsbereich der Trasse im Bereich Hasten.
Zweitens: Die Anbindung der Trasse an den Südsteg des Hauptbahnhofes, also am Beginn des 4,2 Kilometer langen Rad- und Wanderweges auf der anderen Seite.
Drittens: Die Anbindung der Trasse ans Werkzeugmuseum, den Steffenshammer und die Hofschaft Büchel.
Viertens: Eine „abschnittsweise Beleuchtung“ der Trasse im Bereich der Brücke Stockder Straße.

 Dieses Hinweisschild auf der Trasse des Werkzeugs wurde mit einer Schablone besprüht und ist nicht mehr lesbar.    Foto: Röser

Dieses Hinweisschild auf der Trasse des Werkzeugs wurde mit einer Schablone besprüht und ist nicht mehr lesbar.  Foto: Röser

Foto: Röser, Henning

Die Idee von Mähler und seinen Mitstreitern, für die Umsetzung ihrer Trassen-Ideen Gelder aus dem so genannten Heimatfond des Landes zu beantragen, taucht im Schreiben der Verwaltung nicht auf. Stattdessen wird dafür das Programm „Schöne Stadtteile“ vorgeschlagen.

Nach der Vorstellung der Stadtspitze könnte die Bezirksvertretung Alt-Remscheid durch einen Beschluss der Verwaltung den Auftrag geben, mit dem Prüfen dieser Punkte zu beginnen. Ziel sei, im kommenden Jahr „erste Ergebnisse zur Umsetzung zu bringen“.

Mähler zeigt sich in der BV gespalten über diese Vorgehensweise. Zwar tauchen viele wichtige Punkte, die eine Gruppe aus Politikern, Vertretern des Fördervereins Werkzeugmuseum und anderer Gruppen am Hasten, für eine Frischzellenkur für die Trasse erarbeitet haben, im Papier auf. Allerdings komme ihm das Wort „prüfen“ deutlich zu oft im Text vor, so der Bezirksbürgermeister. „Wir prüfen das Thema schon sehr lange.“ Wichtig sei, dass am Ende auch tatsächlich etwas passiere

Stadtplanerin Christina Kutschaty erklärte, dass das 2006 im Rahmen der Regionale entwickelte Konzept für die Trasse des Werkzeugs sehr gut gewesen, die Trasse nun aber in die Jahre gekommen sei. Es gebe einen großen „Wiederinstandsetzungsbedarf“. Diese Arbeiten sollten aus Sicht der Bauverwaltung „über die TBR laufen“. Für die Erarbeitung eines völlig neuen Trassen-Konzeptes und eine damit verbundene Suche nach Fördergeldern machte sie wenig Hoffnung. Die mit Millionen des Landes finanzierte Trasse unterliege noch bis zum Jahr 2029 einer Zweckbindung.

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