Remscheid Stadt plant Sommerschule für Flüchtlinge

Remscheid · Junge Zuwanderer sollen Sprachkenntnisse vertiefen und die Stadt besser kennenlernen.

 Sozialdezernent Thomas Neuhaus sucht Mitstreiter.

Sozialdezernent Thomas Neuhaus sucht Mitstreiter.

Foto: JUMO

Sprachkenntnisse vertiefen, neue Sportarten ausprobieren, Kulturangebote in Remscheid und auch die deutsche Küche kennenlernen, - und insgesamt mehr Begegnung mit einheimischen Jugendlichen. Das alles könnten Inhalte einer Sommerschule für junge Flüchtlinge sein, die Sozialdezernent Thomas Neuhaus plant. Der Zuspruch vieler Träger wie das BZI, Arbeitgeberverband, Sportbund oder Caritas sei jetzt schon groß, berichtet er. Ein Serviceclub erwäge, das Angebot mit Spenden zu unterstützen. Erste ehrenamtliche Deutschlehrer hätten sich bereits gemeldet.

 Schulleiter Hans-Heinz Schumacher gab den Anstoß.

Schulleiter Hans-Heinz Schumacher gab den Anstoß.

Foto: JUMO

Entstanden sei die Idee in einem Gespräch mit der schulpolitischen Sprecherin der Grünen, Jutta Velte, und EMA-Schulleiter Hans-Heinz Schumacher. Schumacher hatte berichtet, dass viele Flüchlingsschüler den "Schulausfall" an Feiertagen und in den Ferien als Mangel empfinden, da sie hochmotiviert seien und so schnell wie möglich ihre Deutschkenntnisse verbessern wollen. Angedacht sind unterschiedliche Angebote für Schüler weiterführender Schulen in den Jugendzentren oder "geeigneten Lernorten", zum Beispiel in der ehemaligen Stadtgärtnerei und eventuell der Grundschule Am Stadtpark.

Außerdem schweben Neuhaus "dezentrale Sprachförderangebote" in den Stadtbezirken vor. Zwei bis drei Stunden täglich könnten die Jugendlichen hier Unterricht von ehrenamtlichen Lehrern bekommen. Dabei soll es um die Vermittlung kultureller Werte in Deutschland, NRW und dem Bergisches Land gehen. Gleichzeitig soll das Freizeitprogramm aber einen klaren Schwerpunkt auf die Sprachpraxis legen. Im Bereich Sport könnte es Schwimmkurse an der Kräwi oder im Freibad Eschbachtal geben, und in den Vereinen könnten sie Sportarten ausprobieren und Kontakte zu den Vereinen knüpfen. Weitere Ideen: Firmenbesuche, Kurzpraktika, Museumsbesuche, Spiele, Gartenarbeit in der Stadtgärtnerei, Kochen und gemeinsames Essen, sowie handwerkliche Projekte. Derzeit werde der Bedarf über eine Abfrage an den Schulen ermittelt, sagte Neuhaus. Die Bewerbung des Programms und die Anmeldung sollen über die Schulen erfolgen.

(RP)
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