Remscheid Stadt informiert über neues Flüchtlingsheim

Remscheid · Gestern Nachmittag informierte die Stadtverwaltung die Bürger des Honsbergs über eine neue Unterkunft für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge in ihrem Stadtteil. Bis auf einige wenige kritische Stimmen, die sich zu Beginn allerdings nachdrücklich Gehör verschafften, war die Stimmung unter den rund 60 Anwohnern freundlich und aufgeschlossen. In einem Haus in der Honsberger Straße können 30 Jugendliche wohnen, bislang sind dort neun junge Menschen zwischen 13 und 17 Jahren untergebracht, die aus Afghanistan, Syrien, dem Irak und Somalia stammen und teilweise erschütternde Fluchtschicksale haben.

Eine Rund-um-die-Uhr Betreuung übernimmt der Jugendhilfeträger Interkultureller Sozialer Service. "Es handelt sich nicht um verhaltensauffällige Jugendliche. Zwei von ihnen besuchen sogar schon das Gymnasium", führte Geschäftsführer Ali Koban aus. Durch pädagogische Maßnahmen werden die jungen Asylbewerber mit den hiesigen Gepflogenheiten, Gesetzen und Regeln vertraut gemacht. Ob man garantieren könne, dass in der Gruppe keine der Täter seien, die in der Silvesternacht in Köln straffällig geworden waren, wollte eine Frau wissen. "Wer sagt uns, dass darunter keine IS-Kämpfer sind?", lautete eine weitere Frage. Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz ging auf alle Fragen sachlich ein: Bei den in Remscheid lebenden, minderjährigen Flüchtlingen, die in die Obhut des Jugendamtes fallen, könne man mit Sicherheit sagen, dass sie weder zu dem einen noch zu dem anderen Personenkreis gehörten. In Remscheid tue man alles, um Straftaten zu vermeiden. "Sobald Sie das Gefühl haben, es könnte etwas passieren oder wenn Sie unsicher sind, sprechen Sie Ihre Bezirksbeamten an oder nutzen unter 110 den Notruf", empfahl Jochen Borst, Leiter der Remscheider Polizeiinspektion.

Anwohner Klaus-Dieter Wiedenhoff berichtete von positiven Erfahrungen mit den auf dem Honsberg bereits lebenden Flüchtlingen, die mit ausgesuchter Höflichkeit ihren neuen Nachbarn begegneten. Damit Integration bestmöglich gelingen kann, werden die rund 1400 in Remscheid derzeit lebenden Asylbewerber möglichst auf alle Stadtteile verteilt. Der Stadtteil e.V. lädt für 7. März, 15 Uhr, Flüchtlinge und Anwohner zum Stadtteilcafé in den Neuen Lindenhof ein.

(RP)
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