Remscheid Stadt denkt das Thema Radverkehr neu
Remscheid · Ein externes Ingenieurbüro arbeitet seit Herbst 2017 an einem Radwegekonzept. Bei einem Workshop im März will die Stadt nun mit Bürgern und Fahrradexperten ins Gespräch kommen.
Das Thema Radverkehr soll in Remscheid einen anderen Stellenwert bekommen. In diesem Prozess sollen sich alle, die mit diesem Thema privat oder beruflich beschäftigt sind, aktiv einbringen können.
Zu einem Workshop am 19. März will die Abteilung Stadtentwicklung nicht nur mit den Remscheider Vertretern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) und des Verkehrsclub Deutschland (VCD) ins Gespräch kommen. Alle Bürger, die Ideen und Anregungen zum Thema haben, seien ebenfalls willkommen, sagt Burkhard Fey, Abteilungsleiter für Verkehrsplanung und ÖPNV.
Bei der Veranstaltung werden Planer des Dortmunder Ingenieurbüros anwesend sein, die im Herbst 2017 von der Stadt mit der Erstellung eines Radwegekonzeptes beauftragt worden sind. Auf Drängen der Grünen hatte der Rat dafür Geld in den Haushalt gestellt.
Das Konzept wird im Herbst diesen Jahres fertig sein. Die Experten werden aber in einem ersten Aufschlag Zwischenergebnisse vorstellen, dann soll mit den Anwesenden über Ergänzungen und Anregungen diskutiert werden. "Wir als Stadt haben auch ein paar Ideen im Köcher, die wir vorstellen werden", sagt Fey. Baudezernent Peter Heinze wird ebenfalls am Workshop teilnehmen. "Ihm ist das Thema sehr wichtig", sagt Fey.
Bislang habe das Thema Radverkehr und Radwege in der Verwaltung keine so große Rolle gespielt. Mittlerweile hat sich aber im Rathaus die Erkenntnis durchgesetzt, dass Radfahren eine größere Rolle spielt. Auch in Remscheid steigt - auch dank der guten Verkaufszahlen von E-Bikes - die Zahl der Radfahrer im Straßenverkehr. Zudem erweist sich der auf der Balkantrasse erbaute Radweg zunehmend als Magnet, der auch Touristen nach Remscheid lockt.
So ist es ein Ziel der Planer der Stadt, die Lücken zwischen den Remscheider Trassen - in Remscheids Zentrum gibt seit der Regionale 2006 auch noch die Trasse des Werkzeugs - und den Radwegen der Nachbarstädte wie der Korkenzieher- oder der Nordbahntrasse zu schließen. Speziell zu diesem Thema gab es bereits mehrere Anfragen aus der Politik, die baldige Fortschritte einfordern. Doch Baudezernent Peter Heinze gemahnt zur Ruhe. Es sei nicht sinnvoll, einzelne Teile anzufassen, bevor nicht ein schlüssiges Gesamtkonzept auf dem Tisch liege.
Denn es ist sehr wahrscheinlich, dass sich mit der Fertigstellung des Konzepts sofort konkrete Fragen für den Haushalt ergeben. Gut möglich, dass etwa für den Ankauf eines Grundstücks auf einem geplanten Abschnitt für einen Lückenschluss Geld gebraucht wird. Es gebe für die Förderung des Radverkehrs Fördertöpfe, die infrage kommen, sagt Fey. Wo welcher Teil des endgültigen Konzeptes am besten platziert wird, dabei sollen die Planer aus Dortmund helfen. Sie kennen sich auch auf diesem Gebiet gut aus, sagt Fey.
Der Nachfolger von Hans-Otto Heming will das Thema Radverkehr aber auch im normalen Planungsalltag stärker einbringen. Bei der anstehenden Sanierung von Fahrbahnen durch die Technischen Betriebe Remscheid (TBR) könnte künftig überlegt werden, "ob wir nicht gleich einen Schutzstreifen für Radfahrer mit aufbringen".