Remscheid Stadion-Mehrkosten soll nicht der Sport ausbaden
Remscheid · Die genauen Zahlen liegen immer noch nicht vor. Dass die neue Sportanlage am Hackenberg, die unter anderem das durch das geplante DOC in Lennep wegfallende Röntgen-Stadion „adäquat“ ersetzen soll, deutlich teurer wird als geplant, ist allerdings längst unumstritten.
„Je länger es dauert, umso teurer wird es“, sagte der auch für Sport zuständige Dezernent Thomas Neuhaus (Grüne) am Mittwochabend im Sportausschuss, der diesmal im Freibad Eschbachtal tagte.
Der Mehrheit der Sportpolitiker ist es wichtig, dass diese Mehrkosten nicht zu Lasten anderer Sportvereine gehen. Auf Antrag der Grünen beschloss der Ausschuss daher, dass die Mehrkosten nicht über die Sportpauschale gedeckt werden sollen, sondern aus dem allgemeinen Haushalt kompensiert werden.
Die Heranziehung der Sportpauschale für Mehrkosten hatte vor einiger Zeit die Bezirksregierung in Düsseldorf als Lösung vorgeschlagen. Da lag das Delta zwischen den angepeilten Kosten von 10,6 Millionen Euro und den Schätzungen der Planer nur bei 250.000 Euro. Mittlerweile aber gehen Kenner der Materie davon aus, dass die Ausgaben für die Anlage um eine siebenstellige Summe steigen werden.
Genaueres soll der Ausschuss nun in der Novembersitzung erfahren. Die eigentlich schon für Mittwochabend erwartete Präsentation der aktualisierten Kostenplanung war wegen noch ausstehender Gutachten unter anderem zum Thema Schallschutz verschoben worden. Vor diesem Hintergrund hatte Neuhaus dem Ausschuss nahegelegt, mit seiner Abstimmung noch abzuwarten, bis genaue Zahlen vorliegen. Er erinnerte zudem daran, dass große Sportprojekte selten alleine aus den Mitteln der Pauschale finanziert werden.
Grünen-Sprecher David Schichel aber bestand auf die Abstimmung. Es gelte vor dem Einstieg in die Haushaltsplan-Beratungen im Rat grundsätzliche Pflöcke einzuschlagen. Nicht mit zum Hammer greifen wollte allein die FDP. Seine Fraktion vertrete die Auffassung, dass das neue Stadion am Hackenberg eine Verbesserung der Bedingungen für die Sportvereine bringe. Vor diesem Hintergrund sei es vertretbar, auf die für Herstellung oder Sanierung von Sportanlagen gedachte Sportpauschale zurückzugreifen, sagte Sprecher Torben Clever.
Im ursprünglichen Antrag der Grünen waren als eine andere Option auch Nachverhandlungen mit dem DOC-Investor McArthurGlen über den Kaufpreis für die DOC-Grundstücke in Lennep vorgeschlagen worden. Am Mittwoch ließ Schichel diese Variante aus dem Beschluss-Vorschlag streichen.
