Remscheid Sportbund - Neue Idee für Sportzentrum

Remscheid · Wenn das DOC gebaut wird, muss das Röntgen-Stadion weichen. Der Dachverband stellte Ideen für die neue Anlage vor.

 So könnte das umgestaltete Sportzentrum Hackenberg nach den Vorstellungen des Planungsbüros, des Sportbundes und der Vereine künftig aussehen.

So könnte das umgestaltete Sportzentrum Hackenberg nach den Vorstellungen des Planungsbüros, des Sportbundes und der Vereine künftig aussehen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Der Sportbund Remscheid geht in die Offensive. Gestern stellte der Dachverband aller Remscheider Sportvereine ein neues, eigenes Konzept vor — für den Fall, dass das Röntgen-Stadion dem Designer-Outlet-Center (DOC) weichen muss und wie versprochen "adäquater Ersatz" in Hackenberg geschaffen wird.

Auf eigene Kosten hat der Sportbund Martin Hiller eingeschaltet. Der Gesellschafter eines Planungsbüros (Geo 3), das sich überwiegend mit Sportstättenbau befasst und unter anderem für den Sportpark von Borussia Mönchengladbach das Trainingszentrum konzipierte, hat die Ursprungsversion des ehemaligen Stadtplaners Gerd Sonnenschein aufgehübscht und "optimierende Verbesserungsvorschläge" gemacht. Im vorgegebenen Kostenrahmen von rund 10,3 Millionen Euro, wie Hiller betont.

Die "Nikolaus-Überraschung" (Sportbund-Chef Reinhard Ulbrich) sieht im Gegensatz zur Sonnenschein-Lösung einige entscheidende Änderungen vor:

Erste Änderung Der untere, neu zu schaffende Kunstrasen-Platz soll identisch groß sein wie der obere und erhält am Rand vier komplette 400 Meter-Laufbahnen sowie an den Kopfseiten Hochsprung, Weitsprung-, Kugelstoß- und sogar Stabhochsprunganlage. "Eine entscheidende Verbesserung, gerade auch für den Schulsport", findet Ulbrich.

Zweite Änderung Das reine Fußballstadion (jetziger Platz der SG Hackenberg) soll vorerst nur eine überdachte Sitztribüne mit einer Kapazität von 1000 bis 1500 Zuschauer bekommen. Dafür gibt's am Südende des Platzes auch noch Stehränge für bis zu 750 Zuschauer.

Dritte Änderung Zwischen oberem und unterem Platz soll ein zweigeschossiges Funktionsgebäude entstehen. Mit Umkleiden, Sanitäreinrichtungen, Besprechungs- und Lagerräumen, eventuell Kleingastronomie.

Vierte Änderung Dort, wo aktuell die terrassenförmigen Rasenflächen zwischen Parkplatz und Ascheplatz liegen, sind ein Kleinspielfeld sowie eine Beachvolleyball-Anlage vorgesehen. Ein weiteres, kleineres Multifunktionsspielfeld könnte zwischen den beiden großen Plätzen gebaut werden.

Klar ist: Die neukonzipierte Anlage ist keine eierlegende Wollmilchsau. Alle Sportler, ob im Verein organisiert oder nicht, müssen Abstriche machen. So auch die Fußballer des FC Remscheid, die in Hackenberg maximal in der Oberliga, also eine Klasse höher als jetzt, spielen könnten und weit weg von der jetzigen Zuschauer-Kapazität des Röntgen-Stadions wären. Doch die Vereinsvertreter von FCR, SG Hackenberg und VfL Lennep zeigten sich sehr angetan von den Vorschlägen. FCR-Präsident Dieter Maar fand: "Die glorreichen Zeiten sind dann für uns zwar endgültig vorbei, aber wir müssen ja auch realistisch sein. Uns war wichtig, dass die Sitztribüne überdacht wird und wir weiter Einnahmen durch das Catering erzielen können. Beides ist gegeben."

Auch VfL-Vorsitzender Claudio Giuliano ("endlich mal 'ne akzeptable Planung") und sein SGH-Pendant Joachim Weber ("eine gute Lösung, nicht nur für die Vereine") zeigten sich angetan. Angeregt wurde allerdings, aus Lärmschutzgründen das Fußballstadion in den unteren Bereich der Anlage zu verlegen.

Auch die vom Sportbund eingeladenen Vertreter aus Politik und Verwaltung signalisierten Rückdeckung. Sportamtsleiter Bernd Fiedler sagte: "Die Verwaltung begrüßt die Gedanken. Entscheidend ist, dass der Kostenrahmen eingehalten wird." Für die W.i.R.-Fraktion lobte Wieland Gühne: "Das sieht gut aus. Hut ab, dass der Sportbund so ein Konzept auf eigene Kosten vorlegt."

Nun fordert der Sportbund allerdings auch "ab sofort" in die Planung eingebunden zu werden. Wichtig sei zudem: Kein Inkrafttreten des DOC-Bebauungsplanes, solange der Bebauungsplan für Hackenberg nicht genehmigt ist. Zudem müssten die Gelder für alle Stufen des Sportstättenbaus in der Investitionsplanung festgeschrieben werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort