Ansichtssache Sportbund löst den gordischen Knoten

Remscheid · Für eine neue Dreifachsporthalle an der Gesamtschule gibt es ziemlich viele gute Argumente.

Und es gibt sie doch, die gute Zusammenarbeit von Sportbund, Stadt und Politik. Mit seinem Verzicht auf den langjährigen Wunschstandort am Stadtpark hat der Sportbund quasi über Nacht den gordischen Knoten in einer viele Jahre andauernden Diskussion über eine Halle für die Innenstadt durchschlagen.

Plötzlich sind sich alle einig: Die neue Halle soll, ja muss an der Albert-Einstein-Gesamtschule entstehen. Und die vor allem von der CDU erbetene externe Vergleichsuntersuchung ist überflüssig. Geld und Zeit und Arbeitskraft werden gespart. Was will man mehr im hoch verschuldeten und mit städtischen Planern nicht gerade üppig bestückten Remscheid.

Die Argumente für den Standort an der Gesamtschule sind in der Tat sehr stark. Wer einmal an einem warmen Tag die Räumlichkeiten an der Brüderstraße besucht hat, wird sich wundern, dass es im Wirtschaftswunderland Deutschland so etwas noch gibt, und warum die Remscheider Politik das Thema in ihrer Prioritätenliste nicht längst vor den Rathausumbau gesetzt hat.

Ein Grund vielleicht: Alle drei Standorte, die bislang im Gespräch waren (der dritte war die Fläche neben dem EMA-Gymnasium) hatten und haben ihre Fürsprecher, gleichmäßig verteilt über die politischen Lager. Noch einmal wollte die Stadt sich nicht so in die Nesseln setzen, wie beim misslungenen Versuch, den Berufskolleg-Neubau auf Biegen und Brechen im SinnLeffers-Gebäude auf der Allee unterzubringen. Die angepeilte Vergleichsuntersuchung sollte mit Fakten überzeugen - auch weil eine politische Einigung unmöglich schien.

Aber dann ging es plötzlich doch. Eine echte Überraschung. Dem Sportbund sei Dank.

Einen Verlierer gibt es natürlich dennoch. Das Sportgymnasium EMA muss seinen Traum von besseren Bedingungen für seine talentierten und sportbegeisterten Schüler erst einmal weit nach hinten schieben. Immerhin muss der langjährige Schulleiter Hans Heinz Schumacher das nicht mehr im Amt erleben.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass das angepeilte Finanzierungsmodell auch die Zustimmung der Bezirksregierung findet.

(RP)
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