Remscheid Sportbefragung: Schwimmen ganz vorn
Remscheid · „Eine Prophezeiung, wie das in 20 Jahren in der Stadt aussieht, das ist nicht machbar.“ Brauche es auch nicht zu sein, machte Professor Dr. Hübner von der Uni Wuppertal den Mitgliedern des Sportausschusses sowie den anwesenden Sportvereins- und Verbandsvertretern klar, nachdem er ihnen die Zwischenergebnisse der Sommerbefragung zum Sporttreiben in Remscheid vorgestellt hatte. Als „ein grober Balken, der die Richtung zeigt“, sei dieser erste Überblick zu verstehen, gab Hübner zu verstehen, denn die Stichprobe muss noch durch die „Winterbefragung“ ergänzt werden.
Doch auch mit dieser Einschränkung waren die vorgestellten Ergebnisse überraschend genug und gaben einigen Anwesenden zu denken. Hit bei den in Remscheid betriebenen Sportarten ist der Schwimmsport, den fast 40 Prozent der „sport- und bewegungsaktiven“ Remscheider regelmäßig betreiben. Mit 30 Prozent folgt der Radsport vor dem Wandern und Walking (29,2 Prozent), Spazierengehen (23,5 Prozent) und Joggen, Laufen (20,3 Prozent).
Die meisten Menschen organisieren ihren Sport privat (73,5 Prozent), 15,3 Prozent der Aktivitäten finden in Sportvereinen statt, nur 6,5 Prozent bei „gewerblichen Anbietern“. Allerdings täuschen diese Zahlen: Der Ballsport, vor allem aber der Jugend- und Wettkampfsport findet hauptsächlich in den Vereinen statt. Daran wird sich auch bei der Befragung im Winter nichts ändern. Eher dürfte das kalte, ungemütliche Wetter dazu führen, dass sich das Sport-Treiben zugunsten der Hallen verlagert.
Wie es um deren Zustände bestellt ist, wird in einer parallel laufenden Erfassung der Sportstätten dokumentiert. Die Sport-Treibenden scheinen jedenfalls mit dem Zustand ihrer Sportanlagen zufrieden zu sein. Rund zwei Drittel bezeichneten den Zustand als gut oder sehr gut, fast zwei Drittel gaben diese Noten auch für die hygienischen Zustände. Allerdings zeigte sich hier eine der Schwächen dieser ersten Befragung: Noch fehlte es bei vielen Angaben an der nötigen Trennschärfe. „Sport“ wurde sehr weit gefasst, sodass sich auch Spaziergänger als sportlich einordnen konnten, wodurch ihre Wege unversehens zur Sportanlage wurden.
Im Übrigen treiben Remscheider Sport in Remscheid (70 Prozent). Weshalb es zehn Prozent nach Wuppertal zieht, das blieb eine der unbeantworteten Fragen.
Zur großen Beliebtheit des Schwimmens in Remscheid passte in dieser Sportausschuss-Sitzung übrigens der Antrag der SPD zum Erhalt des Freibads Eschbachtal.