Fußball Zähes Ringen in der Staubwolke

Remscheid · FC Remscheid gewinnt auf dem Aschenplatz von FK Jugoslavija Wuppertal mit 2:0. Ülker verschießt zwei Elfmeter - und rastet aus.

 Was für Klinsmann die Werbetonne war, ist für Ferhat Ülker der Wassereimer: Bei seiner Auswechslung traktierte der FCR-Angreifer den Kühlungsspender so vehement mit einem kraftvollen Spannstoß, dass das Objekt zerbrach und die Wasserfontäne über die danebenstehenden Remscheider Zuschauer schwappte. Die waren davon wenig begeistert und hätten sich eher gewünscht, dass Ülker bei den beiden vergebenen Elfmetern so wuchtig vorgegangen wäre.

Was für Klinsmann die Werbetonne war, ist für Ferhat Ülker der Wassereimer: Bei seiner Auswechslung traktierte der FCR-Angreifer den Kühlungsspender so vehement mit einem kraftvollen Spannstoß, dass das Objekt zerbrach und die Wasserfontäne über die danebenstehenden Remscheider Zuschauer schwappte. Die waren davon wenig begeistert und hätten sich eher gewünscht, dass Ülker bei den beiden vergebenen Elfmetern so wuchtig vorgegangen wäre.

Foto: Moll, Privat

Zyniker würden vielleicht das positive Fazit ziehen: 28 junge Männer (inklusive Einwechselspieler) waren wenigstens an der frischen Luft. Eher rationalen Typen würden mit einem Schuss Ironie behaupten: Drei Punkte, eine Staublunge, weiter Spitzenreiter - was will man mehr? Egal wie man es dreht: So richtig ernstnehmen konnte niemand das Spiel des FC Remscheid bei FK Jugoslavija Wuppertal.

Auf dem Aschenplatz "Am Schnapsstüber" (auch kein Scherz!) präsentierten sich die Gastgeber ihrem Tabellenplatz (Vorletzter, null Punkte) würdig. Ein Beobachter zog sogar das Fazit: "Fußballerisch war Wuppertal noch schwächer als die Sonnborner." Und die wurden ja zuletzt vom FCR mit 1:8 verprügelt.

Aber inmitten der Staubwolke auf dem Sportplatz Opphof verlor auch der an sich überlegene Gast mit zunehmender Spielzeit den Durchblick. "Schönspielen ist hier nicht. Du musst dich durchsetzen, gewinnen - und wieder nach Hause fahren", hatte FCR-Coach Zdenko Kosanovic den Seinen mit auf den Weg gegeben. Die hielten sich leider daran. So entwickelte sich ein zähes Gebolze mit nur drei Höhepunkten:

o Das 1:0 für den FCR, als Patrick Posavec verunglückt flankte, die Kugel aber plötzlich hinter Keeper Hans-Erich Menden im Tor lag (1.).

o Das 2:0, als Haris Babic einem Gegner den Ball klaute und überlegt einschob (39.).

o Das Elfmeter-Drama um Ferhat Ülker: Nachdem Nico Langels angeblich gefoult wurde, parierte FK-Keeper Menden zunächst gegen den Stürmer. Der Schiri ließ aber wiederholen, weil sich Menden zu früh bewegt haben soll. Wieder lief Ülker an - und chippte den Ball diesmal an die Unterkante der Latte (30.). Diese Szene fand übrigens noch eine Fortsetzung: Als Ülker nach ansonsten 66 unauffälligen Minuten für Semir Hot vom Feld musste, trat er frustriert so wuchtig gegen einen am Spielfeldrand geparkten Wassereimer (Klinsmann ließ grüßen), dass dieser zerbarst und den umstehenden FCR-Fans eine kostenlose Dusche bescherte. Lustig fand das auch Zdenko Kosanovic nicht: "Wenn er sowas noch mal macht, kann er gehen. Dann schmeiße ich ihn raus."

(RP)
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