Radsport Weniger Fahrer beim Adler-Rennen
Remscheid · Radsport: Konkurrenzveranstaltungen machen den Organisatoren beim 59. "Rund in Lüttringhausen" zu schaffen.
Das Wetter passte, die Strecke auch: Eigentlich hätten die Organisatoren des RV Adler Lüttringhausen mit der 59. Auflage des diesmal im Industriegebiet Großhülsberg ausgetragenen Radrennens "Rund in Lüttringhausen" rundum zufrieden sein können. Waren sie auch – bis auf eine Ausnahme: Adler-Geschäftsführer Dirk Lepperhoff sprach von einer "Halbierung der Anmeldungen", was dem Wegfall der gesamten C-Klasse entspreche. Lepperhoff: "Bei den Senioren haben wir etwa die gleiche Anzahl Fahrer wie im vorigen Jahr, bei der Jugend gibt es dagegen auch einen Rückgang." Der könne daran gelegen haben, dass es gleichzeitig Konkurrenzveranstaltungen gab, zum Beispiel ein Sichtungsrennen des Verbands. "Ein dummer Zufall, der nicht vorauszusehen war", bedauerte Lepperhoff.
Auch die Premiere, gemeinsam mit dem TV Frisch Auf Lennep ein Einradrennen in die Veranstaltung zu integrieren, verlief wegen einer Konkurrenzveranstaltung in Bayern nicht wie erwünscht. Einige bergische Top-Fahrer fehlten deswegen. Klarer Sieger des Rennens über drei Runden wurde Lokalmatador Rolf Leonhardt (FA Lennep). Bei den Jüngsten (U11) gewann Leonhardts Teamkollegin Annika Seidel.
Ansonsten dominierten auswärtige Fahrer das Geschehen. Zum Beispiel Nils Plötner. Der Fahrer aus dem hochwasser-geplagten Gera konnte für einige Momente die Flut-Katastrophe vergessen und gewann das Hauptrennen. Plötner siegte bei seinem dritten Anlauf im Bergischen. Die neue Strecke mit dem ständigen kurzen Auf und Ab sei ihm entgegen gekommen, begründete er seinen starken Auftritt. Eine wichtige Rolle spielte aber auch sein taktisches Geschick, das ihn auf Zurückhaltung setzen ließ, als er sich gemeinsam mit Alexander Gottfried und Lars Teutenberg in einer Dreier-Gruppe der Topfavoriten an die Spitze gesetzt hatte. "Ich habe mich entschieden, von hinten zu fahren", erklärte Plötner, der in der letzten Runde den beiden anderen weit davonfuhr und mit großem Abstand nach 31 Runden (80,4 Kilometer) als Erster das Ziel erreichte.
Taktisches Geschick bewiesen auch holländische Junioren im Rennen der Altersklasse U 19, als sie in Gemeinschaftsarbeit die Verfolgung des späteren Siegers und Landsmanns Thorn Martens erschwerten, der die Konkurrenz vor Nico Brenner (Bad Neuenahr) und Marco Klimza (Osnabrück) gewann.
Wie anspruchsvoll der Kurs ist, machte sich auch beim Hauptrennen bemerkbar, wo KT/Männer/A-, B- und C-Klasse gemeinsam auf die Strecke geschickt wurden. Fahrer der C-Klasse waren bald abgemeldet, fuhren hinterher und gaben auf. Das galt auch Manuel Ochs, der an diesem Tag der einzige Fahrer im Adler-Trikot war. Nachdem er den Anschluss ans Hauptfeld verpasst hatte, stieg er nach der neunten von 31 Runden vom Rad.