Flugsport Wasser, Müsliriegel, Handy
Die Segelflieger des LSV Radevormwald fliegen gerne – und weit. Im Streckensegelflug landeten sie auf vorderen Plätzen auf Landesebene. Andreas Machai stellte mit 650 Kilometern einen neuen persönlichen Rekord auf.
Die Segelflieger des LSV Radevormwald fliegen gerne — und weit. Im Streckensegelflug landeten sie auf vorderen Plätzen auf Landesebene. Andreas Machai stellte mit 650 Kilometern einen neuen persönlichen Rekord auf.
Ein Sonntagsspaziergang durch den heimischen Wald oder eine Fahrt ins Grüne reichen ihnen nicht. Wenn das Wetter mitspielt, zieht es Dirk Nolzen, Andreas Machai, David Neuber und ihre Vereinskollegen weiter weg. Da darf es auch schon mal Salzgitter nördlich vom Harz oder die Wasserkuppe an der Grenze zu Bayern und Thüringen sein — oder auch beides an einem Tag. Die Segelflieger des LSV Radevormwald haben eine Vorliebe für lange Flüge. Für ihre Leistungen im Streckensegelflug sind sie nun vom Landesverband NRW des Deutschen Aero-Clubs ausgezeichnet worden.
Über die Saison verteilt reichten die Rader Segelflieger Langstreckenflüge ein und gelangten bis auf die vorderen Plätze auf Landesebene. Der vierte Platz in der Einzelwertung der Doppelsitzerklasse und der achte Platz in der Club- und Doppelsitzerklasse waren das Ergebnis für Andreas Machai (20). David Neuber (19) erreichte den zehnten Rang in der Clubklasse der Junioren. Hinzu kamen für die beiden der siebte Platz in der Mannschaftswertung der Club- und Doppelsitzerklasse zusammen mit Dirk Nolzen (36) und der neunte Platz in der Teamwertung der Junioren zusammen mit Timo Geldmacher (19).
Dazu sammelten die Hobby-Flieger viele Punkte und vor allem Kilometer an. Mit Bestleistungen von 420 Kilometern (Dirk Nolzen) und 450 Kilometern (David Neuber) setzten sie sich selbst die Messlatte immer höher. Andreas Machai stellte in diesem Jahr seinen persönlichen Rekord von 650 Kilometern auf. Trotzdem hat bei allen der Spaß am Fliegen die höchste Priorität. "Wenn dabei noch eine gute Platzierung rauskommt, ist das ein nettes Nebenprodukt", sind sie sich einig.
Wichtig beim Streckensegelflug ist eine gute Vorbereitung. Dazu gehört es, am Vorabend den Wetterbericht zu verfolgen, sich eine grobe Vorstellung der Flugstrecke zu machen und die Standardausrüstung bestehend aus Karten, GPS-Gerät und Logger nicht zu vergessen. Mineralwasser, Müsliriegel und ein Handy für den Fall der Außenlandung sollten ebenfalls an Bord sein. Es kann aber auch ganz anders kommen, wie Andreas Machai und Timo Geldmacher im Doppelsitzer erfahren haben. "Uns ist kurz nach dem Start der Strom ausgefallen. Da mussten wir den ganzen Flug ohne Technik auskommen", berichtet Andreas Machai. Dass sie auf diese Weise auch noch ihren längsten Flug der Saison absolvieren würden, hatten sie wohl nicht erwartet.
Einen besonderen Reiz sehen die Rader Segelflieger im Teamfliegen. "Das Erlebnis ist viel schöner, wenn man es teilen kann", findet Dirk Nolzen. David Neuber betont außerdem die psychologische Seite: "Es ist einfacher, weil man sich über Funk absprechen kann, wo gute Thermik ist." Darüber hinaus können die erfahrenen Segelflieger so ihr Wissen an die jüngeren Flieger weitergeben — und auch bei ihnen den Spaß am Streckensegelflug wecken.