Die Gegenwart sieht ganz anders aus: Da kommen die "jungen Wilden" aus Westfalen ins Bergische, erteilen den Remscheidern eine Lehrstunde und saugen den Erfolg genüsslich ein. So auch beim 2:7 (0:2) aus Sicht des VfB 06/08, der damit den klassischen Fehlstart perfekt gemacht hat.

Wenn nur ein Akteur — Torhüter Sebastian Wilk — Normalform zeigt, dann reicht das nicht, um ein technisch und läuferisch starkes Team wie Herringen zu bezwingen. Der VfB-Keeper stand schon nach wenigen Sekunden im Mittelpunkt und verhinderte gegen Karschau das 0:1. Gegen die technisch versierten Gäste hielten die Gastgeber mit Kampf dagegen und ihr Tor lange sauber. Erst nach 18 Minuten erzielte der vor der Saison beim VfB 06/08 als möglicher Neuzugang gehandelte 16-jährige Milan Brandt Herringens Führung.

Da wurde einmal mehr der Unterschied deutlich, denn zuvor hatten auch Robin Selbach und das Brüderpaar Julian und Yannick Peinke ihre Chancen, die sie aber vergaben. Als Dominik Brandt die Gästeführung ausbaute (21.), war die Partie praktisch schon gelaufen. Doch nach dem Wechsel sollte es noch wesentlich schlimmer für den VfB kommen. Die Franken-Schützlinge luden die Westfalen geradezu zum Kontern ein — und da war dann auch "Basti" Wilk machtlos. Innerhalb von nur fünf Minuten trafen die Hammer viermal, der durch Julian Peinke erzielte Anschlusstreffer zum 1:4 war nicht mehr als Ergebniskosmetik.

Die Gäste konnten es sich danach sogar erlauben, den Torhüter zu wechseln, ohne dass das Folgen hatte. Im Gegenteil: Der VfB 06/08 Remscheid kassierte sogar noch Gegentreffer Nummer sieben, ehe Yannick Peinke mit seinem Tor zum 2:7 den Schlusspunkt unter die Partie setzte (50.).

"Maßlos enttäuscht"

"Ich bin maßlos enttäuscht", sagte VfB-Trainer Marcus Franken. Und dabei konnte er nicht einmal dem Schiedsrichter-Gespann die Schuld geben. Die ehemaligen Remscheider Spieler Richter und Loewe zeigten sich zwar Herringen zugeneigt, die Niederlage geht aber allein auf das Konto der Gastgeber.