Football Verfolger stehen unter Druck

Remscheid · Football: Für den AFC Remscheid Amboss und die Assindia Cardinals aus Essen zählt morgen in Reinshagen nur ein Sieg, um die Spitze im Blick zu behalten.

 Strippenzieher: Neuzugang Tyler Gill wird auch gegen Essen die Quarterback-Position beim AFC Amboss einnehmen.

Strippenzieher: Neuzugang Tyler Gill wird auch gegen Essen die Quarterback-Position beim AFC Amboss einnehmen.

Foto: Hertgen

Wahrscheinlich geht es gar nicht mal so sehr um individuelle Klasse oder Ausgeglichenheit im Kader. Vermutlich ist am morgigen Sonntag auch eher zweitrangig, wie stark Arme und Beine sind. Wenn der AFC Remscheid Amboss um 15 Uhr im Stadion Reinshagen die Assindia Cardinals aus Essen zum Verfolgerduell empfängt, geht es wohl vor allem um die Frage: Welches Team hat die besseren Nerven und kann mit der Drucksituation besser umgehen?

Fakt ist: Sowohl die Remscheider als auch die Gäste zählten sich vor der Saison zu den Mitfavoriten um den Aufstieg. Fakt ist auch: Essen hat gegen die beiden verlustpunktfreien Spitzenteams aus Paderborn und Langenfeld jeweils verloren. Der Amboss theoretisch auch - wenngleich die Niederlage bei den Dolphins bekanntlich durch eine Entscheidung am grünen Tisch nicht gewertet wird. Daraus folgt für Amboss-Trainer Christian Müller: "Wer gewinnt, ist wieder im Geschäft um die Meisterschaft." Eine These, die auch auf dem Umstand beruht, dass sich Langenfeld und Paderborn am Sonntag parallel gegenseitig die Punkte abknöpfen.

Den Umkehrschluss lässt Müller aber nicht gelten. Dass sämtliche Aufstiegsträume im Falle einer Niederlage begraben werden können, will der Coach so nicht unterschreiben: "Für uns wäre bei zwei gewerteten Niederlage dann immer noch alles möglich."

Aber so weit will es Müller gar nicht erst kommen lassen. Und seine Schützlinge auch nicht. Die haben am vergangenen Wochenende beim 46:10 in Aachen wieder Selbstvertrauen getankt und das Longhorn-Debakel (23:47) augenscheinlich verdaut. Das ist allerdings auch nötig, denn für Christian Müller ist Essen "ein absolutes Topteam". Die Gäste profitierten vom Auseinanderbrechen der Bochum Cadets und haben stolze 83 Spieler im Kader. "Ob das ein Fluch oder ein Segen ist, muss sich erst noch herausstellen", sagt Müller, der bei den Cardinals die Verteidigung und das Laufspiel als stärkste Waffen ausgemacht hat.

Demgegenüber steht der Amboss, der in Aachen auch von einer Umstellung profitierte: Für den wegen einer Muskelverletzung am Unterarm auf die Widereceiver-Position gewechselten Oliver Schidzig übernahm US-Import Tyler Gill das Strippenziehen als Quarterback. Mit Erfolg: Gill war in Aachen als Passgeber an vier Touchdowns beteiligt und sorgte auch durch seine Körpersprache dafür, dass der Amboss zurück in die Erfolgsspur kam.

(RP)
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