Fußball Um den Lohn gebracht
09/35 Wermelskirchen unterliegt im Landesliga-Nachholspiel gegen Heiligenhaus etwas unglücklich mit 2:3. Emdes Anschlusstor kommt zu spät, um die fünfte Niederlage hintereinander noch zu verhindern.
Sie beklagten die Verschwörung höherer Mächte gegen sich. Und ein wenig kann man das Lamento beim SV 09/35 Wermelskirchen nach dem gestrigen 2:3 (1:2) im Nachholspiel gegen die SSVg. Heiligenhaus sogar verstehen. Denn trotz aller technischer und taktischer Mängel stemmte sich der durch Verletzung, Krankheit und Beruf zum letzten Aufgebot geschrumpfte Kader der Gastgeber mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln gegen eine Fortsetzung der schwarzen Serie (jetzt fünf Niederlagen in Folge bei 4:17 Toren) – und hatte sich damit am Ende zumindest einen Punkt redlich verdient.
"Das war das beste Spiel seit langem", urteilte SV-Trainer Gerd Kentschke nach dem Schlusspfiff, doch dabei geriet der Unparteiische in den Fokus seiner Kritik: "Wir sind hier verpfiffen worden." Damit meinte er nicht nur einige fragwürdige Entscheidungen in der Schlussphase der Partie, sondern auch die Entstehung des vielleicht entscheidenden 1:3 durch Dominik Kepper kurz nach der Pause: "Vorher wurde ein klares Foulspiel gegen uns übersehen."
Allerdings waren die Wermelskirchener zuvor auch nicht durchweg auf der Höhe des Geschehens. Beispielsweise beim frühen 0:1, als Aydogan einen abgefälschten Schuss von Georg gedankenschnell und ohne ernsthafte Gegenwehr im SV-Tor versenkte (8.). Aydogan war es auch, der nach 21 Minuten für den zweiten Treffer sorgte, als er einen Freistoß aus gut 18 Metern maßgerecht in den Winkel des Wermelskirchener Tores zirkelte.
Weil der durch Posavec verkörperte Ein-Mann-Sturm der Platzherren derweil nichts Nennenswertes zustande brachte, schien es mit dem 2:0 in die Kabine zu gehen. Doch dann tauchte der zumindest dynamische Ramazan Yilmaz nach einer Amberger-Ecke vor dem SSVg.-Tor auf und staubte zum Anschlusstreffer ab.
Zwar stellte Kepper nach 49 Minuten den alten Abstand wieder her, doch danach bleib der Tabellenzweite den Nachweis seiner Klasse zunehmend schuldig. Im Gegenteil: Plötzlich drückte der SV 09/35, der inzwischen mit zwei Spitzen operierte. Und schon gab es Möglichkeiten, aber auch das Pech der Tüchtigen: Erst traf Heiko Emde die Latte (68.), dann scheiterte Posavec am Torhüter (84.) und schließlich zielte wiederum Emde knapp vorbei (85.). Das 2:3 durch Heiko Emde kam zu spät (89.), um wenigstens noch einen Punkt im Eifgen behalten zu können.