Handball TuS zeigt sein zweites Gesicht

Handball-Drittligist TuS Wermelskirchen schlägt den Tabellenzweiten Altenhagen-Heepen mit 33:30. Dabei steckt das Team die frühe Rote Karte gegen Spielertrainer Lars Hepp gut weg. Einziger Wermutstropfen: Frank Berblinger sieht ebenfalls "Rot" und ist für zwei Wochen gesperrt.

In der Rolle des Außenseiters scheinen sich die Drittliga-Handballer des TuS Wermelskichen pudelwohl zu fühlen. Zwei Wochen nach dem Sieg gegen Ferndorf schlug das Team um Spielertrainer Lars Hepp den Tabellenzweiten TSG Altenhagen-Heepen mit 33:30 (18:15). Damit fuhr der TuS erneut zwei nicht einkalkulierte Zähler ein und kompensierte auch die Schmach der Niederlage beim Kellerkind aus Barnstorf-Diepholz.

Dabei begann die Partie wenig verheißungsvoll. 5:20 Minuten waren gespielt, als Hepp den Arm aus- und damit Altenhagens Torjäger Christopher Kunisch niederstreckte. Nach kurzer Beratung zogen die beiden Unparteiischen Sascha Standke/Steven Heine die Rote Karte und schickten Hepp auf die Tribüne. Von dort aus sah der TuS-Coach — mit dem Sportlichen Leiter des TuS, Michael Stock, als emotionaler Betablocker an der Seite —, wie sich seine Mannschaft mehr und mehr in die Partie kämpfte und beim 8:7 (15.) durch den stark aufspielenden Kim Neuenhofen erstmals vorne lag.

Neuenhofen und Wozniak treffen

Fünf Minuten später sollte den Gästen aus Ostwestfalen beim 10:9 ihre letzte Führung an diesem Abend gelingen. Die Hausherren wehrten sich in der Abwehr mit Leibeskräften gegen die TSG-Tormaschine um Kunisch (13/5 Treffer), Carsten Kappelt (5) und Co. und bügelten manchen "Fehlgriff" von TuS-Torhüter Roand Mainka aus. Zudem spielte der Angriff endlich einmal druckvoll, brachte die rustikal zupackende Gäste-Defensive immer wieder in Bewegung und sich selbst in gute Wurfpositionen. Vor allem Neuenhofen und Martin Wozniak wussten die freien Räume zu nutzen. Als Altenhagen zum 24:24 ausglich (44.), schien die Partie zu kippen. Doch mit Leidenschaft, Mut und dem Glück des Tüchtigen schaffte es der TuS, sich erneut auf zwei Tore abzusetzen, ehe Frank Berblinger und Wozniak vier Minuten vor dem Abpfiff beim 31:27 für die erste Vier-Tore-Führung sorgten und damit ihr Team auf die Siegerstraße brachten.

"Es ist genau das eingetreten, was Lars Hepp vorher gesagt hat. Die Mannschaft hat endlich einmal das umgesetzt, was ihr vorher gesagt wurde", freute sich Co-Trainer Andreas Griesel. Hinzu kam aus seiner Sicht der "Tommy-Effekt" — womit der Auftritt von Thomas Küster gemeint war. Der zeigte erneut, wie wichtig er für die Mannschaft ist und riss sie immer wieder mit.

Getrübt wurde die Siegesfeier allerdings durch die Rote Karte gegen Berblinger, der vier Sekunden vor Schluss den Ball aus der eigenen Hälfte ins leere TSG-Tor warf. Nach Auffassung der Unparteiischen geschah dies aber nach ihrem Pfiff. Die Folge: "Rot" gegen den Rechtsaußen und obendrauf eine zweiwöchige Sperre wegen einer groben Unsportlichkeit.

(RP)
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