Handball TuS stößt an seine Grenzen

Handball · Der Handball-Drittligist aus Wermelskirchen verliert beim letztjährigen Meister TuS Ferndorf mit 24:30 und büßt die Tabellenführung ein. Trotz einer schwachen Vorstellung bleibt Trainer Lars Hepp gelassen.

 Auf dem Boden der Tatsachen: TuS-Torhüter Roland Mainka, dessen Hauptbeschäftigung es beim Spitzenspiel in Ferndorf war, die Bälle aus dem Netz zu holen.

Auf dem Boden der Tatsachen: TuS-Torhüter Roland Mainka, dessen Hauptbeschäftigung es beim Spitzenspiel in Ferndorf war, die Bälle aus dem Netz zu holen.

Foto: Hertgen

Nahezu 1100 Zuschauer sorgten in der "Staelerwiese" in Kreuztal für einen prächtigen Rahmen beim Spitzenspiel in der Dritten Handball-Liga zwischen dem letztjährigen Meister TuS Ferndorf und dem Spitzenreiter TuS Wermelskirchen. Am Ende bejubelte das Gros der Zuschauer den 30:24 (14:13)-Erfolg der Gastgeber, während den Wermelskirchenern und ihrem Anhang die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben stand. "Man muss die Kirche im Dorf lassen und uns auch einmal ein schlechtes Spiel zugestehen", fand TuS-Kreisläufer "Calle" Wagner.

Gut hatten die Wermelskirchener, die nach dieser Niederlage die Tabellenführung wieder an HSG Handball Lemgo II abgeben mussten, wirklich nicht gespielt. In allen Mannschaftsteilen hakte und klemmte es. Angefangen bei den beiden Torhütern Roland Mainka und Tobias Geske, die insgesamt nur vier (!) Bälle hielten. "Nahezu jeder Schuss war drin", ärgerte sich Routinier Thomas Küster. "Den Torhütern die Schuld an der Niederlage zuzuweisen, wäre zu einfach", erklärte indessen TuS-Trainer Lars Hepp.

Dass die Keeper vorrangig damit beschäftigt waren, die Bälle aus dem Netz zu holen, hatte auch mit der wackeligen Abwehr zu tun. Die Deckung gestattete vor allem den beiden bundesligaerfahrenen Neuzugängen Jonas Faulenbach und Mario Allendörfer zu viele Freiräume. Wann immer sich die kleinste Lücke bot, waren die Rückraumschützen zur Stelle und sorgten für die Hälfte der Ferndorfer Treffer.

"Wir haben auch in der Höhe verdient verloren", erkannte TuS-Trainer Lars Hepp zum einen die gute Leistung der Gastgeber an, sparte aber auch nicht mit Kritik an seinem Team. Vor allem die Phase kurz vor der Pause stimmte ihn "nachdenklich". "Wir führen 12:11, haben Überzahl und gehen mit einem 13:14-Rückstand in die Pause. Damit war unser Vorteil weg," erklärte der TuS-Trainer, der das mangelhafte Überzahlspiel seiner Mannschaft als weiteren Grund für die Niederlage sah.

Zu viele Ausfälle

Ausschlaggebend war zudem, dass bei den Wermelskirchenern einige Leistungsträger völlig neben den Schuhen standen. Beispielsweise "Calle" Wagner (schwach in der Abwehr), Frank Berblinger (schwach in der Chancenverwertung) und Christoph Gelbke (leistete sich einige technische Fehler). Der Rest — mit Ausnahme der Zulauf-Brüder Tim und Kris sowie Johannes Sonnenberg, der allerdings gegen Ende der Partie immer mehr abbaute — agierte unter seinen Möglichkeiten.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs nahm das Schicksal seinen Lauf, als die Gastgeber auf 18:14 (37.) wegzogen. Hepp nahm eine Auszeit, doch die erhoffte Wende blieb aus. Ferndorf surfte bereits auf der Erfolgswelle und ließ den TuS nie mehr näher als auf zwei Treffer herankommen.

Hepp ging allerdings gelassen mit der zweiten Saisonniederlage um. "Wir haben 14 Punkte und können entspannt ins nächste Spiel gehen." Und da wartet auf die Wermelskirchener die Heimaufgabe gegen den Tabellenvorletzten TSG Altenhagen-Heepen.

(RP)
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