Leichtathletik Titel für Biesenbach nach Herzschlagfinale

Remscheid · Leichtathletik: Bei der Hallen-DM gewinnt die Wermelskirchenerin den Fünfkampf mit vier Punkten Vorsprung. Gelungener Test für Roggel.

Der Name Biesenbach fiel bei der Siegerehrung der besten deutschen Hallen-Fünfkämpferinnen gleich zweimal. Aus regionaler Sicht in der richtigen Reihenfolge: Bei der DM in Frankfurt holte sich Kira Biesenbach gestern den Sieg. Die Wermelskirchenerin, die für Bayer Leverkusen startet, kam auf 4230 Punkte und verwies damit in einem Herzschlagfinale ihre Teamkollegin Alina Biesenbach (nicht verwandt, nicht verschwägert) mit vier Punkten Vorsprung auf Rang zwei. Rang drei ging an die Leipzigerin Cindy Roleder (4187).

Vor dem abschließenden 800m-Lauf war längst nicht sicher, dass die Wermelskirchenerin wie von vielen erwartet ganz oben auf dem Siegerpodest stehen wird. Im Gegenteil: Nach 8,65 Sekunden im Sprint über 60m, 1,69m im Hochsprung, 12,70m im Kugelstoßen und 6,05m im Weitsprung wurde Kira Biesenbach "nur" auf Rang drei geführt. Sogar Bronze schien in Gefahr zu geraten – Anna Maiwald (ebenfalls Leverkusen) lauerte bedrohlich nahe auf Platz vier.

Doch im abschließenden 800m-Lauf düpierte die 21-Jährige die Konkurrenz regelrecht. 2:19,37 Minuten wurden für sie gestoppt. Da kam niemand mehr mit: weder Alina Biesenbach (2:23,44), noch Cindy Roleder (2:22,96) oder Anna Maiwald (2:23,82). Damit sicherte sich Kira Biesenbach 832 Punkte – und den hauchdünnen Vorsprung, der ihr den ersten Titel der noch jungen Saison bescherte.

Bis zur Siegerehrung wussten nicht einmal die Athletinnen, in welcher Reihenfolge sie aufs Treppchen steigen würden. Schließlich wurde Kira Biesenbach als Erste aufgerufen, die allerdings nicht sonderlich zufrieden mit sich und ihrer Darbietung war. "Der Wettkampf war so lala", sagte sie dem Internet-Portal "Leichtathletik.de", und ergänzte: "Ich hätte auch Alina den Sieg gegönnt."

Um am Ende die Nase doch noch knapp vorne zu haben, musste Kira Biesenbach über 800 Meter noch einmal alles geben. "Aber da ist es ja eigentlich egal, wie schnell man läuft – es tut ohnehin immer alles weh", sagte die Wermelskirchenerin nach der Zielankunft und fügte selbstbewusst hinzu: "Ich weiß, dass ich laufen kann."

Unterdessen unterzog sich Anja Roggel einem Härtetest im Hinblick auf die Deutsche Hallen-Meisterschaft in zwei Wochen im Glaspalast von Sindelfingen. Die Remscheiderin in Diensten von Bayer Dormagen lief bei der Westdeutschen Meisterschaft in Leverkusen die 400m (und nicht wie irrtümlich gemeldet die 800m) und kam dabei auf Rang fünf. Viel wichtiger war ihr aber die Zeit: "Ich hab' meine persönliche Bestzeit um acht Zehntelsekunden auf 57,36 Sekunden verbessert. Damit kann ich sehr zufrieden sein." Auch der Abstand zur Siegerin war nicht allzu groß: Nur knapp sechs Zehntel war die Erstplatzierte schneller als die 800m-Spezialistin aus Remscheid.

(RP)
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