Motorsport Stursberg mit Manthey auf der Nordschleife

Remscheid · Auf diesen Tag hat er hingefiebert: Heute feiert Nordschleifen-Legende Olaf Manthey (Meuspath) im Rahmen des AvD-Oldtimer-Grand-Prix (OGP) auf dem Nürburgring ein Comeback. Zusammen mit dem Wermelskirchener Mike Stursberg wird sich der 60-Jährige das Cockpit in einem Ford Escort MkI teilen.

Das Duo startet mit dem 44 Jahre alten Klassiker beim AvD-Historic-Marathon, der über eine Renndistanz von vier Stunden ausschließlich über die Nordschleife geht.

"Wir wollen in erster Linie Spaß haben", betont Stursberg, der der bisherigen Saison in der Youngtimer-Szene seinen Stempel aufgedrückt hat. Zuletzt feierte der 44-Jährige vier Gesamtsiege für Fahrzeuge aus der Periode bis Baujahr 1971: "Wenn wir auch am Ende ganz oben stehen sollten, hätte ich nichts dagegen. Mit Olaf habe ich einen erstklassigen Partner, der trotz seiner längeren Pause nichts verlernt hat. Ich freue mich unheimlich auf das Rennen mit ihm."

Manthey und Escort - da war doch mal was . . . Stimmt: Nach ersten Schritten in der Formel Vau sowie bei Berg- und Slalomveranstaltungen gelang dem heutigen Porsche-Teamchef mit einem seriennahen Escort RS2000 der große Durchbruch. Ende der 70er beziehungsweise Anfang der 80er Jahre feierte Manthey zahlreiche Klassensiege in der Rennsporttrophäe sowie im Langstreckenpokal. Das Husarenstück folgte beim 1000-Kilometer-Rennen 1983: Auf feuchter Piste zeigte er mit dem 185 PS-Escort fast allen Gruppe-C- und Gruppe-6-Rennern eine lange Nase und lag zeitweise unter den ersten fünf im Gesamtklassement. Ab 1984 folgte dann der Aufstieg zum Profi mit dem ersten Werksvertrag bei Austin Rover. Manthey: "Auch wenn unser Gruppe-2-Escort RS1600 nicht so ganz mit meinem damaligen RS 2000 zu vergleichen ist: Nach über 30 Jahren freue ich mich auf ein Rennen in einem solchen Fahrzeug. Das ist noch Fahren wie früher, ohne technische Hilfsmittel und mit H-Schaltung." Sei Teampartner Mike Stursberg ergänzt: "Bei einem solchen Youngtimer muss man mit Köpfchen fahren. Man darf nicht immer die volle Drehzahl ausnutzen. Und man muss sich die Reifen gut einteilen." Vorbereitet und eingesetzt wird der 250 PS starke und rund 840 Kilogramm leichte Tourenwagen von Rüddel Racing aus Duisburg.

Das "Roll-Out" des neuaufgebauten RS1600 verlief im belgischen Spa-Francorchamps äußerst erfolgreich. Auf der zeitweise feuchten Strecke feierte Stursberg den Gesamtsieg. Über den Escort MkI war der Wermelskirchener voll des Lobes: "Bis auf kleinere Kupplungsprobleme war es ein perfekter Tag. So kann es am Nürburgring weitergehen."

Mit einem Escort RS 1600 wird Stursberg zusätzlich die beiden Rennen (Samstag 19.30 Uhr, Sonntag 9.55 Uhr) zum Revival der Deutschen Rennsportmeisterschaft (DRM) bestreiten. Die DRM war bis 1983 die hochrangigste nationale Meisterschaft. Die heutige DTM ist im weitesten Sinne deren Nachfolger. "Mit dem kleinen Saugmotor-Escort habe ich natürlich im Gesamtklassement nicht die größten Chancen", weiß Stursberg. "Die Turbos im Ford Capri und im Porsche 935 haben ja bis zu 850 PS. Aber wir werden alles geben um die anderen zu jagen und die Klasse zu gewinnen." Für Manthey ist der OGP die wichtigste deutsche Oldtimer-Veranstaltung. Der Start zum Vier-Stunden-Rennen erfolgt heute um 14.10 Uhr. Manthey: "Das wird für uns alle ein Riesenerlebnis. Vielleicht regnet es ja auch, dann lassen wir so richtig die Sau raus." So wie damals, 1983 . . .

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort