Handball Steinhoff verspricht Vollgas-Veranstaltung
Remscheid · Handball-Oberliga: Die HGR im Aufwind, die Panther im Sinkflug - das Derby verspricht heute einen kurzweiligen Abend.
Normal geht anders. Das Kellerkind im Aufwind, der Favorit taumelt, dazu viele Freundschaften und nicht minder viele Animositäten hüben wie drüben - das Derby zwischen der HG Remscheid und den Bergischen Panthern ist heute (19.15 Uhr, Neuenkamp) alles andere als ein Allerweltsspiel.
Beispiel HG Remscheid: Kaum war der sportliche Tiefstpunkt mit der fulminanten 15:32-Heimpleite gegen Jahn Hiesfeld erreicht, kaum der Abschied von Trainer Heino Kirchhoff beschlossene Sache, da überschlugen sich die Ereignisse bei den Rot-Blauen. Erst wurden Kreisläufer Lukas Steinhoff und Co-Trainer Detlef Randzio mit der Betreuung des Teams bis zum Saisonende beauftragt, dann die Frühschicht beim MTV Dinslaken überzeugend gewonnen und schließlich das gerade inthronisierte Trainergespann gleich für die kommende Spielzeit weiterverpflichtet. Rasant. Und jetzt geht es gegen den alten Rivalen, gegen den die HGR zu gerne nachlegen möchte.
Beispiel Panther: Im Hinspiel (27:20) vor knapp dreieinhalb Monaten zum Einstand des damaligen Trainers Mike Wassiliew, der inzwischen wieder abhandengekommen ist, waren die Panther noch eine Macht. Zuletzt kassierte die mit anerkannten Könnern des Metiers bestückte Mannschaft aber drei Niederlagen. Besonders schmerzhaft war die Heimpleite gegen Hiesfeld, als ein scheinbar sicherer 17:13-Vorsprung zur Pause noch in einer 27:30-Pleite mündete. Die Gründe für den Absturz suchten manche im mangelnden Teamgeist. Dem widerspricht aber der Ex-Remscheider Alex Zapf, der heute erstmals wieder zu einem Pflichtspiel zurück nach Neuenkamp kommt: "Das stimmt nicht. Alle ziehen dran, und im Training sind wir richtig gut drauf. Aber irgendwie bringen wir das beim Spiel nicht auf die Platte. Da greifen die Mechanismen nicht mehr, das Selbstvertrauen fehlt. Eigentlich ist das unbegreiflich."
Besondere Würze bezieht die Begegnung heute aber nicht nur aus der jüngsten sportlichen Entwicklung der beiden Teams. Das Debüt des neuen HGR-Trainergespanns vor heimischer Kulisse wird ebenso neugierig erwartet wie das Auftreten der Ex-Remscheider (Zapf, Philipp Hattig, David de la Fuente) hüben oder des künftigen Panthers Robin Eigenbrod drüben.
HGR-Coach Lukas Steinhoff ist die Vorfreude aufs Derby mit jeder Faser anzumerken: "Die Jungs sind heiß auf die Panther und darauf, das Debakel vom letzten Heimspiel gegen Hiesfeld vergessen zu machen." Der Kader ist im Vergleich zum Spiel in Dinslaken weitgehend unverändert. Verzichten müssen die Remscheider aber auf Joscha Saalmann (beruflich verhindert) und Florian Funk nach einer Haut-Operation. Steinhoff verspricht jedenfalls eine Vollgas-Veranstaltung: "Wir haben nichts zu verlieren und werden mit Herz und Tempo spielen." Beides könnte ein probates Mittel gegen die Panther-Routiniers sein.
Panther-Coach Marcel Mutz, der sich zuletzt wegen einer Grippe von den Oldies Simon Kluge und Mathias Fuchs im Training vertreten lassen musste, ahnt, was da auf sein Team zukommt: "Das wird eine heiße Kiste. Wir sind angeschlagen und in einem mentalen Tief. Remscheid ist im Aufwind, hat sich in Dinslaken Selbstvertrauen geholt. Wir sind gewarnt und brauchen ein Erfolgserlebnis, um aus dem Loch rauszukommen."
Aktion Um heute weitere Zuschauer in die Halle Neuenkamp zu locken (auch zu den vorherigen Spielen der C- und A-Jugend sowie der zweiten Mannschaft) bietet die HGR für Angehörige ihrer Jugendspieler ermäßigten Eintritt für das Derby an. Die Karten für erwachsenen Begleitpersonen gibt es bei den jeweiligen Trainern der Jugendmannschaften zum Preis von drei Euro.
