Fußball Sprachlose "Tanne"

Einen Tag nach seinem 55. Geburtstag musste Lothar Steinhauer, Trainer des SV 09/35 , mitansehen, wie seine Elf im heimischen Eifgen-Stadion beim 0:4 vom Cronenberger SC auseinander genommen wurde.

Mit einer 0:4 (0:2)-Packung im Landesliga-Heimspiel gegen den Cronenberger SC hatte wohl niemand beim SV 09/35 Wermelskirchen gerechnet. Erst recht nicht, nachdem die Wermelskirchener am Mittwoch an gleicher Stätte noch ihren 3:2-Sieg über Rellinghausen beinahe überschwänglich gefeiert hatten. Doch daran erinnerte gestern nichts mehr, obwohl SV-Trainer Lothar Steinhauer noch einmal denselben Akteuren vertraute.

Die waren allerdings nicht mehr wieder zu erkennen. Statt sich noch einmal mit aller Kraft und Konzentration in den Abstiegskampf zu stürzen, gab es halbherzige Aktionen und Unaufmerksamkeiten, welche die Cronenberger förmlich zum Erfolg zwangen. Die Gäste leisteten nicht allzu viel, waren aber in den Zweikämpfen konsequenter und nutzten die von den Gastgebern großzügig verteilten Geschenke konsequent.

So in der 35. Minute, als Patrick Fryziel einen Schuss von Luciano Velardi ins Wermelskirchener Tor lenkte. Gleich darauf hatten die Gastgeber Pech, als Jörn Amberger nur den Pfosten traf und Patrick Posavecs Nachschuss ebenfalls vom Tor wieder ins Spielfeld zurück prallte. Eine Schlüsselsituation, denn der Ausgleich hätte den SV 09/35 womöglich wieder ins Spiel gebracht. Stattdessen erhöhte Sebastian Dose nach Zuspiel von Frysiel auf 2:0 und sorgte damit bereits für die Entscheidung.

Da half es auch nichts, dass Lothar Steinhauer nach der Pause Christian Dalitz und Orlando Paulo Samuel für Benjamin Grgic und Christian Stock einwechselte. Beide fügten sich nahtlos in die dürftige Mannschaftsleistung ein. Seine einzige Chance vergab Dalitz gleich bei der ersten Aktion nach der Pause, als er den Ball aus elf Metern über das Tor hob. Beim zweiten Versuch stand er zwar goldrichtig auf dem Elfmeter-Punkt, doch da kam das Zuspiel so spät, dass Daniel Funken klären konnte.

Besser lief es dagegen auch in der zweiten Hälfte für den CSC, der im Angriff immer wieder Freiräume erhielt. Zunächst erhöhte Fryziel auf 3:0 (65.), dann traf der kurz zuvor eingewechselte Kiyambu, der einen Eckball völlig unbedrängt per Kopf zum 4:0 (83.) ins Tor beförderte.

Dem hatten die Wermelskirchener nichts entgegenzusetzen. Lothar Steinhauer, der am Tag zuvor seinen 55. Geburtstag gefeiert hatte, war bereits zur Pause das Lachen vergangen. "Mir fehlen die Worte", verzichtete er auf Einzelkritik. Die Mannschaft habe schlecht gespielt und bei weitem nicht an die Leistung des Spiels gegen Heiligenhaus angeknüpft.

(RP)
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