Fußball Sportplätze gesperrt: FCR-Abschlusstraining an der Talsperre

Remscheid · Fußball-Landesliga: Die Voraussetzungen im Kampf um den Relegationsplatz könnten besser sein. Sonntag geht es nach Sterkrade.

Noch 180 Minuten. Noch zwei Chancen, sich wenigstens den Relegationsplatz zu sichern und über den Umweg dieser Ochsentour den Abstieg in die Bezirksliga zu vermeiden. Man sollte denken, alles werde jetzt dafür getan, dass der FC Remscheid die Klasse doch noch halten kann. Ist aber nicht so: Das gestrige "Abschlusstraining" vor dem Auftritt am Sonntag (15 Uhr, Lütticherstraße 70, Oberhausen) beim Tabellendritten SpVg. Sterkrade-Nord fand um 19 Uhr an der Remscheider Talsperre statt. Weil die Fußballplätze der Stadt wegen des Brückentags gesperrt waren, mussten Trainer und Spieler des FCR aufs Kicken mit dem Ball verzichten und zogen stattdessen notgedrungen die Laufschuhe an.

Was bei den Fußballern gelinde gesagt mit Kopfschütteln zur Kenntnis genommen wurde, versetzte Martin Sternkopf in Erstaunen: "Da erwischen sie mich gerade auf dem falschen Fuß", sagte der Remscheider Sportamtsleiter, als er gestern Nachmittag von der BM von der Situation erfuhr: "Genaues kann ich zu dem konkreten Fall zwar nicht sagen, aber ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam mit dem Verein eine Lösung gefunden hätten, wenn wir von der Situation gewusst hätten." Sein Amt verstehe sich als Dienstleister: "Wir versuchen, auch scheinbar unmögliche Dinge möglich zu machen."

Das Kuriosum um das Abschlusstraining ist allerdings nur die eine Seite der unzureichenden Vorbereitung auf ein wichtiges Spiel. Die andere ist, dass die Schar der FCR-Spieler, die auch sonst zum Training erscheinen, weiterhin überschaubar ist. Zuletzt versammelte Trainer Zdenko Kosanovic zehn Spieler um sich, darunter drei Torhüter. Der Rest war beruflich, gesundheitlich oder sonstwie verhindert. "Dass man auf diese Weise nur begrenzt Dinge einüben kann, ist klar", sagt der neue Coach.

Dabei hätte Kosanovic eigentlich gerne mit der Aufarbeitung der 0:1-Heimpleite gegen Klosterhardt weitergemacht. Anfang der Woche habe er "die Keule rausgeholt" und ein paar "fatale Dinge" angesprochen, die er für die Niederlage mitverantwortlich machte. Diese Fehler bei den Übungseinheiten auszumerzen, war angesichts der dünnen Spielerdecke aber nicht wie vorgesehen möglich.

Den Mut lässt der Trainer dennoch nicht sinken. Auch nicht vor der gewiss nicht leichten Aufgabe in Oberhausen gegen ein Team, das theoretisch noch Zweiter werden kann. Denn gegen Klosterhardt sah Kosanovic positive Ansätze: "Wir haben hinten wenig zugelassen, das hat überwiegend gut geklappt." Und auch in Sterkrade will er versuchen, den Gegner nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. "Wir hauen alles raus, was geht", verspricht Kosanovic, "mal sehen, wozu es am Ende reicht."

Seitenblicke zur Konkurrenz im Abstiegskampf erspart sich der Coach jedenfalls: "Mir ist erstmal egal, was Blau-Weiß Oberhausen oder Wülfrath machen. Mich interessiert, dass wir uns am Sonntag wieder ein Stück verbessern. Alles andere kommt von selbst."

Wenig Erfreuliches gibt es indes von der Personalabteilung: Sven Senior ist nach seiner Roten Karte vom vergangenen Wochenende gesperrt, Ferhat Ülker (Muskelfaserriss) fehlt ebenfalls. Fragezeichen stehen zudem noch hinter den Einsätzen der angeschlagenen Haris Babic (absolvierte nur Lauftraining) und Niklas Pick (Verdacht auf Außenbanddehnung).

(RP)
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