Lokalsport Sportabzeichen gehört zum guten Ton

Remscheid · Ute und Reiner Quanz erwerben jedes Jahr das Sportabzeichen. Die neue Saison beginnt in diesen Tagen.

 Ute und Reiner Quanz haben zusammen bereits 95-mal das deutsche Sportabzeichen erworben. Und sie haben Lust auf mehr.

Ute und Reiner Quanz haben zusammen bereits 95-mal das deutsche Sportabzeichen erworben. Und sie haben Lust auf mehr.

Foto: Jürgen Moll

Wenn die Sonne endlich wieder häufiger rauskommt und die Temperaturen steigen, juckt es zwei Remscheidern ganz besonders in den Füßen. Reiner und Ute Quanz warten bereits sehnsüchtig darauf, dass die Sport-Saison endlich wieder losgeht und haben ein ganz klares Ziel vor Augen: Das Sportabzeichen.

"Das Sportabzeichen habe ich inzwischen 47 Jahre in Folge gemacht", erklärt Reiner Quanz. Insgesamt hat er schon 50-mal alle Disziplinen erfolgreich bestanden. Seine Ehefrau Ute Quanz kommt auf nicht minder bemerkenswerte 45 Sportabzeichen. "Wir haben einfach Freude an der Bewegung und natürlich auch einen gewissen Ehrgeiz", sagt die 71-Jährige.

Diesem Bewegungsdrang geht das Ehepaar Quanz mindestens einmal wöchentlich nach. Ihre Heimat ist das Stadion Reinshagen, in dem die beiden Rentner an jedem Freitagabend unterwegs sind. "Es sei denn es ist Winter, dann sind wir in der Halle", erklärt Reiner Quanz. "Aber ab jetzt packen wir immer Sportsachen für drinnen und draußen ein. Die Saison geht endlich wieder los", sagt der 75-Jährige.

Mit 18 Jahren legte Reiner Quanz zum ersten Mal das Sportabzeichen ab und war sofort begeistert. "Ich finde die Herausforderung, in verschiedenen Disziplinen bestehen zu müssen, einfach spannend", sagt er. Auch seine sechs Jahre jüngere Frau fing im Alter von 18 Jahren mit dem Sportabzeichen an. Schon damals trainierten die beiden gemeinsam. Seitdem haben sie viel zusammen erlebt. "Vor etwa 30 Jahren waren wir etwas spät dran und uns fehlte noch eine Ausdauer-Disziplin. Im Stadion Reinshagen lag zwar schon Schnee, die 5000 Meter sind wir trotzdem gelaufen", erinnert sich Reiner Quanz schmunzelnd.

Neben einer Ausdauer-Disziplin müssen Anwärter auf das Sportabzeichen auch Übungen in den Bereichen Kraft, Schnelligkeit und Koordination ablegen sowie einen Schwimmnachweis vorlegen. Je nachdem, wie gut die einzelnen Disziplinen bestanden werden, gibt es das Sportabzeichen in Gold, Silber oder Bronze. "Wir sind schon stolz darauf, dass wir immer noch das goldene Abzeichen schaffen", sagt Ute Quanz, die ergänzt: "Dafür ist allerdings viel Training und meistens mehr als ein Versuch nötig."

Diese jährliche Herausforderung geht das Ehepaar Quanz nicht ganz alleine an. Seit 55 Jahren sind die beiden im Reinshagener Turnerbund (RTB) aktiv, Reiner Quanz ist dort seit 40 Jahren Abteilungsleiter in der Leichtathletik. "In diesem Zeitraum erlebt man natürlich viel, auch Kurioses. Einmal kam zum Beispiel jemand im Anzug zum Training und ist ohne Vorwarnung über die 1,65 Meter-Latte gesprungen", erinnert sich Reiner Quanz schmunzelnd.

Neben dem sportlichen Ehrgeiz hält die etwa 25 Köpfe zählende Gruppe aber noch mehr zusammen. "Bei unseren wöchentlichen Treffen geht es natürlich nicht nur ausschließlich um Sport. Wir sind eine sehr gesellige Runde und haben viel Spaß zusammen", sagt Ute Quanz. Der Freundeskreis unternimmt auch außerhalb des Trainings etwas zusammen, etwa Wanderungen und Radtouren. Immer mit dabei ist auch Trainer Edgar Schneider, der die Gruppe seit über 40 Jahren betreut. "Er ist ein toller Übungsleiter und Freund, der uns bis heute super motiviert", sagt Ute Quanz.

Auch für 2017 steht das Sportabzeichen im Hause Quanz auf dem Plan. Eine Prognose wollen die beiden Rentner nicht abgeben, aber wenn es nach ihnen geht, ist auch nach insgesamt 95 Sportabzeichen noch nicht Schluss. "Dafür haben wir einfach zu viel Freude am Sport. So lange wir gesund und fit bleiben, machen wir weiter", kündigt Reiner Quanz an.

(RP)
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