Handball Spielausfall, falsche Trikots und Frust

Remscheid · Handball-Landesliga: Derby findet nicht statt. HGR II verliert Anschluss zur Spitze, ATV gewinnt in Trikots des Gegners.

 Schattenmänner: Panther-Routinier Arne Cromm beim Warmmachen mit Nachwuchs-Torhüter Fabian Schneider.

Schattenmänner: Panther-Routinier Arne Cromm beim Warmmachen mit Nachwuchs-Torhüter Fabian Schneider.

Foto: Moll

HSG Radevormwald/Herbeck II - Bergische Panther II ausgefallen - Die Deckenbeleuchtung spielte einen Streich. Weil in einer Ecke der Halle drei Leuchten ausfielen, weigerten sich die Gäste zu spielen und die Schiedsrichter, die Partie anzupfeifen. Aus ihrer Sicht war die Ecke zu dunkel und das Spiel deswegen zu gefährlich. Den Panthern kam dies gerade recht: Knopp und Hörnig verletzt, Grasekamp und Symmanek gesperrt, Lenhof beruflich verhindert, Gerlich, Adams, Cestnik und Radonjic angeschlagen - den Panthern huschte beim Verlassen der Halle ein Lächeln übers Gesicht, während sich die HSG schwarzärgerte. Trainer Torsten Fengler: "Heute hätten wir eine gute Chance gegen die Panther gehabt." Die Partie soll nun an einem Trainingsabend nachgeholt werden.

 Beschäftigungslos: HSG-Coach Torsten Fengler (li.) und Panther-Spielertrainer Sendi Cestnik.

Beschäftigungslos: HSG-Coach Torsten Fengler (li.) und Panther-Spielertrainer Sendi Cestnik.

Foto: Moll

HSG Radevormwald/Herbeck -Kettwiger TV II 30:28 (14:11) - Ohne ihren verletzten Rückraumschützen Simon Broch (Kreuzbandriss, wir berichteten) taten sich die Gastgeber auch gegen den nur mit einem Wechselspieler angereisten, noch immer sieglosen Tabellenvorletzten sehr schwer. Das lag weniger an der Kettwiger Spielkunst, aber vielmehr am wechselhaften Auftreten der HSG. Nach dem 6:6 (13.) gaben die Hausherren Gas, eroberten sich in der ansonsten oft sehr löchrigen Deckung viele Bälle und lagen nach 26 Minuten 13:6 vorne. Doch dann legten die Bergstädter offenbar im Gefühl, die Partie bereits entschieden zu haben, eine Pause vor der Pause ein - Kettwig sagte danke und verkürzte bis zum Seitenwechsel auf drei Treffer. Ähnlich verlief Hälfte zwei: 25:19 führte die HSG nach 46 Minuten, doch wiederum kämpften sich die Essener heran. Drei Minuten vor Schluss hieß es schließlich nur noch 27:26 für die Gastgeber, Nervosität machte sich breit. In der hektischen Schlussphase behielten aber Boban Koljkovic, der gute Julien Hasenburg und Routinier Dennis Kirschsieper (in doppelter Unterzahl) die Nerven und sorgten für einen verdienten, aber keineswegs glanzvollen Sieg zum 24. Geburtstag von HSG-Linksaußen Julius Ante. Neben Hasenburg verdienten sich Torhüter Christopher Bartsch (parierte unter anderem zwei Siebenmeter) und Marius Franken ein Sonderlob.

HSG-Tore: Franken, Koljkovic, Kirschsieper (je 5), Ante (5/1), Hasenburg (4), Festag, Breuer (je 2), Jonek, Dietzel (je 1).

HG Remscheid II - LTV Wuppertal II 27:28 (10:16) - Mit großen Zielen und Erwartungen startete die HGR in die Saison. Doch bereits am siebten Spieltag sieht Trainer Markus Pütz für seine Mannschaft "vorerst keine Chance", den Anschluss an die Spitzengruppe zu halten. "Ich bin maßlos enttäuscht. Jetzt müssen Gespräche geführt werden, wie der ersten Mannschaft personell geholfen werden kann", erklärte Pütz nach der überraschenden Niederlage gegen den Aufsteiger. Nach einer schwachen ersten Halbzeit, die auf Remscheider Seite von Technischen Fehler und Unkonzentriertheiten geprägt war, führten die Gäste bereits mit sechs Toren. Zwar kämpften sich die Hausherren nach dem Seitenwechsel immer wieder heran, den Ausgleich erzielten sie jedoch nicht mehr. "Es hat heute niemand annähernd seine Normalform abrufen können", kritisierte Pütz.

HGR-Tore: Jungjohann (8), Lüttger (5), Baier (4/3), Heinz, Elbracht (je 2), Halfmann (2/1), Hufschmidt, Voss, Schmidt, Uibel (je 1).

Bergischer HC III - ATV Hückeswagen 18:27 (10:12) - Mit dem Verlauf der ersten Halbzeit war ATV-Trainer Sebastian Mettler nicht zufrieden. "Wir waren nicht richtig anwesend", monierte der ATV-Coach die Vorstellung seines Rumpfteams. Vielleicht lag es ja daran, dass die Hückeswagener nicht in ihren gewohnten Trikots, die den Weg in die Klingenstadt nicht gefunden hatten, sondern in BHC-Trikots spielen mussten. Im zweiten Durchgang lief es jedenfalls besser. In den ersten zehn Minuten nach Wiederbeginn kassierte der ATV keinen Gegentreffer, wobei Torhüter Dennis Becher mehrmals ausgezeichnet parierte. In dieser Phase setzten sich die Gäste mit zehn Toren Vorsprung ab und legten den Grundstein. "Wichtig war neben dem Sieg, dass sich keiner verletzt und sich keiner eine unnötige Rote Karte eingehandelt hat", resümierte Mettler angesichts der angespannten Personallage.

ATV-Tore: Bangert (8/3), Graf (5), Antrecht, Sperling (je 4), La. Frischmuth (3), Harnischmacher (2), Moraczewski (1).

TB Wülfrath II - HC Wermelskirchen 22:41 (13:29) - Der verlustpunktfreie Tabellenführer unterstrich in Wülfrath seine Aufstiegsambitionen. 16 Minuten brauchten die Gäste, um sich zu akklimatisieren, dann zog das Team von Trainer Sharokh Rezaloo von 8:6 auf 13:7 (23.) davon. Auch nach dem Seitenwechsel dominierten die Wermelskirchener und erhöhten ihre Führung auf 29:13 (47.). Die Abwehrreihen auf beiden Seiten stellten dann die Arbeit ein, so dass beide Teams noch zu vielen einfachen Toren kamen. Rezaloo war darüber alles andere als erfreut: "Wir haben trotz des hohen Sieges kein gutes Spiel gemacht und viel zu einfache Gegentore bekommen."

HCW-Tore: Müller (8), Biesenroth (7), Halbach (7/4), Cornelsen, Napiwotzki (je 6), Volkmann (4), Thalmann (3).

(RP)
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