Schadensbegrenzung als Ziel

Im "Spiel des Jahres" erwartet Bezirksligist SV 09/35 Wermelskirchen im Niederrheinpokal Regionalligist Rot-Weiß Essen im Röntgen-Stadion. Mit einer nicht zu hohen Niederlage könnten die Gastgeber schon leben.

Es ist für den Klub zweifellos der Höhepunkt des Fußball-Jahres und vielleicht der letzte auf unabsehbare Zeit. Aber Euphorie ist Zeljko Nikolic nunmal grundsätzlich fremd. Im normalen Leben, aber auch als Fußball-Trainer. Deswegen hält sich die Aufregung des Bezirksliga-Coaches des SV 09/35 Wermelskirchen vor dem Niederrheinpokalspiel gegen Regionalligist Rot-Weiß Essen in engen Grenzen. "Schöner, als gegen Atatürk Mettmann" sei die Aufgabe, versichert Nikolic. Punkt. Das muss vor der Partie am Samstag (18 Uhr) im Lenneper Röntgen-Stadion an Gefühlswallungen reichen.

Bei seinen Schützlingen sieht die Lage etwas anders aus. Da schlägt das Adrenalin schon mal Kapriolen. "Seit Wochen ist das RWE-Spiel bei uns ein Thema", weiß Nikolic, der sich manchmal mehr Konzentration auf die Meisterschaftsbegegnungen gewünscht hätte. Aber die verliefen bisher dennoch erfreulich. Weniger, was die nackten Ergebnisse betrifft, wohl aber gemessen am sportlichen Auftreten des Mini-Kaders.

Cucuzza fällt aus

Allerdings wissen die "Gastgeber", die wegen der Engerling-Plage im heimischen Eifgen-Stadion für das Pokal-Match nach Lennep ausweichen müssen, dass sie die Rolle des krassen Außenseiters innehaben. "Es geht für uns nur um Schadensbegrenzung", weiß Nikolic. Eine Einschätzung, die aus der Stärke des Gegners resultiert, aber auch durch die Schwächung der eigenen Mannschaft. Denn Valentino Cucuzza (Zerrung) fällt ebenso aus wie Pierre Fragola (Urlaub) und Fabio Fornarelli (nach einer Krampfadern-OP). Fraglich ist noch, ob Martin Megaptche (muskuläre Probleme) in der Offensive Akzente setzen kann. Immerhin: Christian Dalitz hat nach längerer Pause am Dienstag erstmals wieder trainiert, Denis Grolewski kommt heute aus dem Urlaub zurück.

"Möglichst lange das 0:0 halten, um RWE damit vielleicht etwas nervös zu machen", ist Nikolic' Rezept, das allerdings eher einem Wunschtraum entspricht. Deswegen schiebt der Coach auch schnell hinterher: "Eine Niederlage mit fünf, sechs Toren Unterschied wäre akzeptabel. Wir wollen uns nur nicht blamieren und eine zweistellige Packung bekommen."

Bloß keine Verlängerung . . .

Und noch einen – allerdings augenzwinkernden – Wunsch hat Nikolic: "Hoffentlich gibt es keine Verlängerung." Denn dann könnte die Dunkelheit der Partie ein Ende bereiten und ein Wiederholungsspiel erforderlich machen. Flutlicht hat das Röntgen-Stadion ja bekanntlich nicht . . .

(RP)
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