Handball Rudelbildung beim Derby in Burscheid
Remscheid · Handball-Landesliga: HG Remscheid 30:34 gegen Spitzenreiter Haan, ATV 28:36 gegen Niederbergischen HC.
HG Remscheid II - Unitas Haan II 30:34 (17:19) - Die zweite Mannschaft der HGR befindet sich momentan in einer guten Verfassung. Auch gegen den ungeschlagenen Tabellenführer zeigten die Remscheider eine starke Vorstellung, mussten sich am Ende aber verdient geschlagen geben. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase leisteten sich die Hausherren fünf Minuten vor und fünf Minuten nach der Halbzeit eine Schwächephase, welche die Unitas siegbringend nutzte. "Von der 25. bis zur 35. Minuten waren wir nicht richtig wach und haben in dieser Phase das Spiel verloren", sagte HGR-Trainer Markus Pütz, der dabei auch viele Pfostentreffer seiner Mannschaft notierte. Die Gäste verwalteten danach ihren Fünf-Tore-Vorsprung bis zum Schluss. Zwar erspielte sich die HGR durch eine offene Manndeckung am Ende noch einige Torchancen, vergab aber die Möglichkeiten und damit ein besseres Ergebnis.
HGR-Tore: Jungjohann (10), Baier (8/1), Elbracht, Halfmann, Voss (je 3), Plückebaum (2), Hufschmidt, Pake (je 1).
Bergische Panther II - HC Wermelskirchen 21:21 (8:8) - Torarm und auf mittelmäßigem Niveau verlief das Nachbarschaftsduell am Samstag. Dafür kochten am Ende die Emotionen hoch: Es gab eine Massenrangelei, an der sich fast alle Spieler beider Teams beteiligten. Nach dem Studium des üppig ausgefallenen Sonderberichts der Schiedsrichter rechnet Panther-Spielertrainer Sendi Cestnik jetzt mit Sperren für mehrere Spieler beider Vereine. Sportlich köchelte die Partie zunächst auf Sparflamme. Beide Angriffsreihen agierten harmlos und die Torhüter waren auf beiden Seiten die auffälligsten Spieler. Die höchste Führung in der ausgeglichenen ersten Spielhälfte gab es beim 4:2 für die Gastgeber. Nach der Pause steigerte sich bei den Panthern vor allem Markus Lenhof. Während der Rückraumspieler im ersten Spielabschnitt ohne Treffer blieb, war er danach mit acht Toren erfolgreichster Akteur auf dem Platz. Die Panther machten aus einem 16:16 eine 20:17-Führung (56.) und waren auf dem besten Weg, dem Tabellendritten die dritte Niederlage im vierten Spiel zuzufügen. Der letzte Wurf von Arne Cromm verfehlte aber das Ziel. Ein vorangegangenes Foul an ihm war schließlich der Auslöser für das Handgemenge beider Teams nach dem Schlusspfiff. "Vorher wäre ich mit dem Punkt zufrieden gewesen, nun muss ich sagen, dass wir hier einen Sieg hätten holen können oder sogar müssen", war Cestnik etwas unglücklich mit der Punkteteilung.
"Wer am Ende einen solchen Kraftakt schafft, der kann nur glücklich sein", sagte dagegen HCW-Coach Shahrokh Rezaloo, der vorzeitig zwei Spieler verlor: Nach 45 Minuten sah Jens Cornelsen nach einem Foulspiel "Rot", drei Minuten später wurde auch Marcello Halbach aus demselben Grund des Feldes verwiesen. "Ungerechtfertigt", fand Rezaloo. Die Panther nutzen die personellen Engpässe der Gäste und setzen sich ab. "Wir haben aber weiterhin gegengehalten und zehn Sekunden vor dem Abpfiff den Ausgleich markiert", war der HCW-Coach außer sich vor Freude. Anschließend entluden sich die aufgestauten Emotionen auf beiden Seiten in Tumulten und unschönen Szenen.
Panther-Tore: Lenhof (8), Grasekamp (5/1), Hallmann (2), Symannek, Jörgens, Cromm, Adams, Cestnik (je 1), Gerlich (1/1). HCW-Tore: Volkmann (6/5), Jedamzik, Müller (je 5), Cornelsen (3), Halbach, Empersmann (je 1).
HSG Radevormwald/Herbeck - HSG Velbert/Heiligenhaus 34:31 (20:18) - Erleichterung und Freude über den ersten Erfolg nach fünf sieglosen Spielen waren bei den Schützlingen von HSG-Trainer Markus Eigenbrod nach dem Abpfiff nicht zu übersehen. "Dass es dann auch noch gegen ein Spitzenteam geklappt hat, ist natürlich umso schöner", erklärte Eigenbrod. Seine Mannschaft fand trotz des kurzfristigen Ausfalls von Dennis Kirschsieper (Grippe) gut in die Partie, setzte sich bis zur 20. Minute auf 16:10 ab und ließ sich in der Folge auch nicht von einem Zwischenspurt des Tabellenzweiten beirren. Auch die dritte Zeitstrafe für Julian Müller wenige Minuten nach dem Seitenwechsel brachte die HSG nicht aus dem Konzept. "Jeder hat Verantwortung übernommen und wir haben am Ende verdient gewonnen", sagte Eigenbrod. Auch dank eines starken Christopher Bartsch im Tor behielten die Gastgeber über 24:23 (40.) und 28:26 (50.) stets die Nase vorn.
HSG-Tore: Koljkovic (10/5), Festag (6), Breuer (5), Dietzel (4), Hasenburg (3), Jonek, Weber (je 2), Koch, Sahan (je 1).
HSG Radevormwald/Herbeck II - Ohligser TV 22:34 (11:14) - Die Durststrecke des Teams von HSG-Trainer Torsten Fengler geht nach der Heimpleite gegen die Klingenstädter weiter. Dabei berappelten sich die Gastgeber nach durchwachsener Anfangsphase und gestalteten die erste Hälfte bis zur Pause ausgeglichen. "Danach haben wir uns einmal mehr unerklärlicherweise die Arbeit der ersten 30 Minuten kaputtgemacht", erklärte Fengler. So zog Ohligs gegen nachlassende Bergstädter bis zur 43. Minute entscheidend auf 22:13 davon. "Hätte unser Torwart Ricardo Fuchs nicht so gut gehalten, wäre es vielleicht sogar noch deutlicher geworden, befand der enttäuschte Torsten Fengler.
HSG-Tore: Hengstwerth (10/4), Jeschke, Molz, Hack (je 3), Sahan (2), Killing (1).
ATV Hückeswagen - Niederbergischer HC 28:36 (15:18) - "Der NHC hat gut gespielt und verdient gewonnen, aber am Ende ist unsere Niederlage etwas zu hoch ausgefallen", fand ATV-Trainer Sebastian Mettler mit Blick darauf, dass seine Schützlinge bis zur 50. Minute bei einem 23:26-Rückstand noch in Schlagdistanz waren. Bis dahin hatte der ATV eine ordentliche Leistung geboten. "Was in den letzten zehn Minuten abgelaufen ist, war natürlich schwach von uns", kritisierte Mettler. Damit spielte der Hückeswagener Übungsleiter auf die zahlreichen haarsträubenden Fehler seiner Mannschaft im Angriff an, die den Gästen bis zum Schlusspfiff zahlreiche einfache Tore ermöglichten.
ATV-Tore: Bangert (8/6), Lu. Frischmuth (7), Scheider (6), La. Frischmuth, Moraczewski (je 2), Sielmann, Graf, Antrecht (je 1).>