Leichtathletik Roggel setzt toller Saison die Krone auf

Remscheid · Leichtathletik-DM: Remscheiderin wird über 1500m in Bestzeit Fünfte. Steinacker unzufrieden, Biesenbach Zehnte.

Unter dem stahlblauen fränkischen Himmel strahlte Anja Roggel gestern mit der Sonne um die Wette. Zurecht, denn die Remscheiderin im Trikot des LAV Bayer Uerdingen/Dormagen krönte ihre bisher schon herausragende Saison (Zwei DM-Titel bei den Junioren über 1500 und 3x800m) bei der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaft in Nürnberg mit dem hervorragenden fünften Platz über die 1500 Meter der Damen. Und das auch noch in der neuen persönlichen Bestzeit von 4:17,27 Minuten.

Ihre bisherige Bestleistung lag vor dem Wettkampf bei 4:23,00 Minuten. Gelaufen bei ihrem DM-Sieg bei den Junioren in Wetzlar am 14. Juni. Sechs Wochen später schraubte sie die Marke in Nürnberg bereits im Vorlauf auf 4:21,51 Minuten und zog damit in den Endlauf ein - ihrem erklärten Ziel. Im Finale lief sie ohne jeden Druck taktisch klug, ging nicht das Tempo der sechsköpfigen Spitzengruppe um die spätere Titelträgerin Maren Kock (Regensburg; 4:09,25min) mit. Sie lief ihr Rennen und hatte auf der Zielgeraden noch genug Körner, um sich auf den letzten 200 Metern an Elena Sujew, Julia Kick und Tabea Themann auf Platz fünf vorzuschieben.

Sie sei "mega glücklich", sagte Roggel der BM: "Alles, was ich mir vorgenommen hatte, habe ich erreicht." Insgeheim hatte sie auch darauf spekuliert, ihre Bestzeit unter die 4:20-Minuten-Marke drücken zu können. Dass es sogar eine 4:17 wurde, damit hatte sie nicht gerechnet. Umso größer die Freude, zumal die Norm für den B-Kader bei 4:20 Minuten liegt und Roggel nun auch mit Einladungen des DLV rechnen kann.

Nicht wie erhofft verlief die DM für Marike Steinacker. Die Dabringhausenerin im Trikot des TSV Bayer 04 Leverkusen, schleuderte am Samstag den Diskus "nur" auf 53,76 Meter und belegte damit Rang acht. Insgeheim hatte sie darauf gehofft, die 60-Meter-Marke knacken zu können. "Die Weite war inakzeptabel. Ich hatte Glück, damit überhaupt ins Finale der acht besten Werferinnen zu kommen", gab sich die 23-Jährige selbstkritisch. Allerdings hatte sie schon im Vorfeld Probleme: Die Anfahrt am Freitag verlief im Dauerstau und dauerte zehn (!) Stunden. Zudem steckte ihr noch eine Erkältung in den Knochen, die sie von der Universade in Südkorea mitgebracht hatte. Die schwierigen Windverhältnisse am Samstag machte sie aber nicht für ihre geringe Weite verantwortlich: "Den Wind hätte man für sich nutzen können, aber das hat bei mir leider nicht geklappt."

Kira Biesenbach kam mit der 4x100m-Staffel des TSV Bayer 04 Leverkusen auf den zehnten Platz. In seinem Zeitendlauf lief das Quartett mit der Wermelskirchenerin, die eigentlich Siebenkämpferin ist, in 47,25 Sekunden ins Ziel. Insgesamt waren 22 Staffeln am Start.

Fabienne Schönig (LG Wipperfürth) schlug sich im Speerwurf-Wettbewerb tapfer, verpasste aber den Endkampf. 51,45 Meter reichten für sie lediglich zum neunten Platz unter elf Teilnehmerinnen.

(RP)
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