Behinsport Rekord und EM-Norm zum Abschluss

Remscheid · Beim letzten Wettkampf des Jahres schwimmt der Remscheider Hannes Schürmann gleich zweimal deutschen Rekord.

 Hannes Schürmann in seinem Element. Der Remscheider sorgte in Amsterdam für Paukenschläge.

Hannes Schürmann in seinem Element. Der Remscheider sorgte in Amsterdam für Paukenschläge.

Foto: Hertgen

Am Wochenende endete für Hannes Schürmann das Wettkampfjahr. Der für die SG Bayer startende Schwimmer mit Handicap, startete beim international hochkarätig besetzten "Swim Cup" in Amsterdam und konnte mit seiner Ausbeute zufrieden sein. Er knackte nicht nur den deutschen Rekord über 100 Meter Rücken, sondern schaffte auch die B-Norm für die Europameisterschaften, die Anfang Mai in Funchal auf Madeira stattfinden.

Das Besondere am Wettkampf in der niederländischen Metropole war, dass Athleten mit und ohne Handicap gemeinsam antraten und um Qualifikationsnormen für die Olympischen Spiele beziehungsweise die Paralympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro kämpften. Die Vorläufe wurden gemeinsam geschwommen, die Finalläufe fanden getrennt nach olympischer und paralympischer Zugehörigkeit statt. Für die Schwimmer mit Handicap ging es zudem um das Erreichen der EM-Normen.

Schürmann, der am Rande des Wettkampfs auch den früheren Klasseschwimmer der SG Remscheid Christoph Fildebrandt traf, belegte zum Auftakt über 100 Meter Freistil in 1:11,21 Minuten den 15. Platz im Gesamtklassement der Schwimmer mit Handicap. Mit seiner Zeit unterbot er erneut die "Minimal Entry Time (MET)", die das Internationale Paralympische Komitee zur Teilnahme an den Paralympics vorgibt. Allerdings hat der Deutsche Behindertensportverband (DBS) seine Qualifikationsnormen deutlich höher anlegt. So erging es ihm auch über 400 Meter Freistil, wo er mit einer Zeit von 5:27,85 Minuten Vierter wurde, und über 50 Meter Freistil, wo er seine er seine eigene Bestzeit um 0,7 Sekunden unterbot und mit 0:32,40 Minuten den zwölften Platz belegte.

Dann sorgte der Remscheider für den ersten Paukenschlag. Über 100 Meter Rücken schwamm er 1:22,57 Minuten, unterbot den 19 Jahre alten deutschen Rekord des Kölners Jozef Balicki um 0,03 Sekunden und zog ins Finale ein. Dort folgte der nächste Paukenschlag. Schürmann steigerte sich erneut und verbesserte seinen eigenen Rekord um fast eine Sekunde. Seine 1:21,63 Minuten bedeuteten zudem den siebten Platz im Finale und das Erreichen der B-Norm für die EM. Die Zeit war zwar eine weitere MET für die Paralympics, die vom DBS ausgeschriebenen Norm lag aber ein wenig höher. Zum Abschluss startete der Remscheider über 200 Meter Freistil und belegte den siebten Platz mit einer Zeit von 2:32,77 Minuten.

Die Zeiten zeigten, dass Schürmann auf dem richtigen Weg in Richtung Saisonhöhepunkte 2016 ist. Das erste Ziel, die Teilnahme an der EM, ist bereits erreicht - vorausgesetzt, er wird durch die Bundestrainerin und den DBS nominiert. Für die Qualifikation zu den Paralympics ist noch ein ausreichender Zeitkorridor vorhanden, wenngleich es sehr schwer wird, die Normen zu erfüllen.

(RP)
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