Fußball Rätselraten im Röntgen-Stadion

In einer Partie, die noch lange für Gesprächsstoff sorgen wird, trennen sich FC Remscheid und SV 09/35 Wermelskirchen mit einem 2:2. Dabei lagen die Gäste schon 2:0 vorne und spielten in doppelter Überzahl. Doch zwei Freistoß-Tore von Cebula sorgten in den Schlussminuten noch für das Remis.

Ratlosigkeit war gestern nach dem Abpfiff des Derbys zwischen dem FC Remscheid und dem SV 09/35 Wermelskirchen Trumpf im Röntgen-Stadion. Die Gäste aus der Nachbarstadt staunten darüber, wie es passieren konnte, einen 2:0-Vorsprung in doppelter Überzahl in den letzten drei Minuten noch zu „vergeigen“. Und bei den Remscheidern darf weiter gerätselt werden, wie es um die Position des in die Kritik geratenen Trainers Lothar Steinhauer bestellt ist (siehe nebenstehenden Bericht). Sein „Rumpfteam“ – und da besonders Ernst Cebula – trat den Beweis an, dass die Spieler hinter ihrem Trainer stehen, denn der Mittelfeldstratege des FCR verwandelte zwei Freistöße blitzsauber und rettete dem Tabellenvorletzten damit wenigstens einen Zähler.

Verunsicherte Gastgeber

Gegen einmal mehr völlig verunsichert auftretende Remscheider, die auf den erkrankten Yavuz Özmen verzichten mussten, lagen die spielerischen Vorteile überraschend bei den Kentschke-Schützlingen. Doch die hatten zunächst Glück, dass Ramazan Yilmaz einen schweren Fehler noch soeben ausbügeln und das Führungstor der Hausherren verhindern konnte.

Es passt derzeit zum FCR, dass Trainer Steinhauer schon frühzeitig Frank Schön und Taner Kurmali durch Verletzungen verlor – und das bei einer ohnehin sehr übersichtlich bestückten Auswechselbank. Es passt aber auch zum FCR, dass so gut wie nichts zusammen lief und einige Akteure offensichtlich immer noch ihrer Form hinterher hinken.

Anders dagegen die Wermelskirchener, bei denen Hakan Sagmak auf der linken Seite gute Szenen hatte und Orlando Paulo Samuel kurz nach dem Seitenwechsel mit einem sehenswerten Fallrückzieher die Gäste in Führung schoss. Als Markus Hosnjak kurz darauf die „Ampelkarte“ sah (53.) und der eingewechselte Volkan Yilmaz nach einer Reihe von Disziplinlosigkeiten ebenfalls zum zweiten Mal „Gelb“ erhielt (74.), schien die dritte FCR-Heimniederlage in Folge schon besiegelt. Dies umso mehr, als Serkan Hacisalihoglu drei Minuten vor dem Ende mit einem strammen Schuss aus gut 25 Metern auch noch der zweite SV-Treffer gelang.

Die Wermelskirchener müssen sich aber den Vorwurf gefallen lassen, schon vor dem 0:2 grob fahrlässig mit ihren Chancen umgegangen zu sein. Statt die angeschlagenen Gastgeber klassisch auszuspielen, zauderten die Gäste im Spiel nach vorne. Das sollte in einer nicht mehr erwarteten FCR-Schlussoffensive Folgen haben: Zweimal legte sich Ernst Cebula das Leder bei Freistößen zurecht und zweimal landete es im Tor der Wermelskirchener. „Der erste ging auf meine Kappe“, gestand Torhüter Christian Hubo nach dem Schlusspfiff ein, während er bei Cebulas zweitem Kunstschuss in den Torwinkel machtlos war.

(RP)
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