Rollhockey Peters sagt "Tschüss"

Rollhockey · Beim Rollhockey-Turnier um den "Bergischen Löwen" bekam Matthias Peters am Samstag von der IGR Remscheid sein Abschiedsspiel. Viele namhafte Ehemalige zeigten, dass sie von ihrem Können wenig eingebüßt haben. So wurde es ein ebenso launiger wie emotionaler Abend.

 Gegen das aktuelle IGR-Team spielten bei den "Allstars" von Matthias Peters (oben, 5. v. re.) unter anderem Thomas Wilk (oben, 4. v. li.), Marc Weber (oben, 7. v. re.), Fernando Picarra (oben, 2. v. re.) sowie "Wolle" Weber, Markus Franken und Sebastian Wilk (unten, v. re.)

Gegen das aktuelle IGR-Team spielten bei den "Allstars" von Matthias Peters (oben, 5. v. re.) unter anderem Thomas Wilk (oben, 4. v. li.), Marc Weber (oben, 7. v. re.), Fernando Picarra (oben, 2. v. re.) sowie "Wolle" Weber, Markus Franken und Sebastian Wilk (unten, v. re.)

Foto: hertgen

Er hatte sich so lange gegen Emotionen gewehrt. Aber als alles vorbei war und unter dem Applaus der zahlreichen Zuschauer unter anderem seine Freundin und seine Schwester Küsschen und Blumen verteilten, da kullerten doch Tränen: Am Samstagabend ist die fast 30-jährige Rollhockey-Karriere von Matthias Peters zu Ende gegangen. Eingebettet in das international besetzte Turnier um den "Bergischen Löwen" bekam der 36-Jährige mit seinen "Allstars" ein Abschiedsspiel, das allerdings kaum sein letzter Auftritt im IGR-Trikot gewesen sein dürfte.

Nach dem Spiel, das die erstaunlich fitten "Allstars" gegen das aktuelle Bundesliga-Team der IGR bemerkenswerterweise mit 9:1 für sich entschieden, stand so gut wie fest, dass in nicht allzu ferner Zukunft ein Ü 35-Team aus der Taufe gehoben werden soll. Zu dem wird dann mit Sicherheit Peters gehören, aber auch seine Mitstreiter aus früheren Jahren signalisierten bereits Interesse.

Heimliche Probe

Beispielsweise Wolfgang "Wolle" Weber. Der war am Samstag mit 45 Jahren der "Alterspräsident" im illustren Team, steht aber noch erkennbar gut im Saft. Mit Marathon-Läufen und Triathlon hält sich der ehemalige Meisterspieler fit. "Geht doch noch einigermaßen", fand Weber, der inzwischen in Herzogenaurach bei "Puma" arbeitet, mit seiner Familie aber in Osnabrück lebt, nach dem Schlusspfiff. Immerhin hatte er "seit zehn Jahren" nicht mehr auf Rollschuhen gestanden und erst vergangene Woche heimlich geprobt, "ob ich nicht auf die Nase falle".

Ebenso wie "Wolle" Weber könnten sich auch Marc Weber (hatte ebenso wie sein Namensvetter den Meisterschläger von 1994 vom Dachboden gekramt), Markus Franken (erzielte fünf Tore für die Allstars) oder Thomas Wilk (hatte sich zuletzt mehr aufs Laufen und BMX-Fahren verlegt) gut vorstellen, wie am Samstag auch künftig für die IGR-Oldies zu spielen. Vielleicht sogar auch Fernando Picarra, der vom Stadtrivalen und Zweitligisten I.S.O. Remscheid gekommen war und sichtlich Spaß auf und neben dem Spielfeld hatte.

Meier im Unruhestand

Ob bei der Ü 35 dann wie am Samstag auch der ehemalige Meistertrainer Hans-Werner "Alfredo" Meier an der Bande steht, ist allerdings unwahrscheinlich. Meier trainiert aktuell nicht nur das Bundesliga-Team des TuS Düsseldorf-Nord und dessen U 17-Nachwuchs. Seit April bereitet er zudem die niederländische Nationalmannschaft auf die B-Weltmeisterschaft in Uruguay vor und hat auch die U 20 der Holländer unter seinen Fittichen. "Und wahrscheinlich kommt bald auch noch die U 15 des Deutschen Rollsport- und Inlineverbandes dazu", verriet Meier. Ruhestand sieht anders aus.

Mit den vielen Ehemaligen, zu denen sich als Zuschauer auch einstige Größen wie Georg Gillich oder Wolfgang Jex gesellten, wurde der "Danke"-Abend eine gelungene Veranstaltung, in deren Rahmen auch noch die gebührende Verabschiedung des bisherigen Trainergespanns Marcell Wienberg (prüft gerade Angebote anderer Klubs) und Henning Becker passte. Beide erhielten — ebenso wie Matthias Peters — ein Trikot der IGR Remscheid mit allen Unterschriften sowie eine liebevoll zusammengestellte Chronik des Klubs, die zum 50-jährigen Bestehen des Vereins erschienen ist.

"Brauche den Rummel nicht"

Es gab also viel zu feiern am Samstagabend. Auch in der "dritten Halbzeit" an der Sporthalle. Auch dort stand — natürlich — Matthias Peters im Mittelpunkt, der sich längst wieder gefasst hatte. "Ich hab mich sehr gefreut, dass so viele gekommen sind und mir einen schönen Abschied bereitet haben. Aber ganz ehrlich: Eigentlich brauch' ich so viel Rummel um meine Person nicht."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort