Handball Noch eine Heimpleite

Handball · Die schwarze Serie in eigener Halle hält an: Am Freitagabend verliert Handball-Drittligist TuS Wermelskirchen beim 20:25 gegen den VfL Edewecht sein viertes Heimspiel in Folge. Nach dem 16:10 blieb der TuS 15 Minuten ohne Tor.

 War noch einer der wenigen Aktivposten bei den Wermelskirchenern: Mittelmann Christoph Gelbke.

War noch einer der wenigen Aktivposten bei den Wermelskirchenern: Mittelmann Christoph Gelbke.

Foto: hertgen

Trainer Lars Hepp fand es im Vorwort des Hallenheftes "schwachsinnig", von einem Heimfluch zu sprechen. Ob zurecht oder nicht — die Diskussion geht weiter, denn gestern Abend gab's für den TuS Wermelskirchen die vierte Heimniederlage in Folge. In der Halle Am Schwanen behielt Zweitliga-Absteiger VfL Edewecht mit 25:20 (10:13) die Oberhand. Ein Umstand, der für den TuS-Vorsitzenden Norbert Galonska einem GAU glich: "So kommen immer weniger Zuschauer."

Auch gestern war die Halle alles andere als voll, und die gekommen waren sahen von Beginn an ein ziemlich zähes Unterfangen. Hüben wie drüben mangelte es an der notwendigen Feinjustierung im Abschluss, wenngleich sich immer wieder gute Möglichkeiten boten. Das wiederum führte dazu, dass gerade der TuS taktisch tief in die Trickkiste griff und beispielsweise in der Deckung viel experimentierte. Mal versuchte es Lars Hepp mit einer offensiven 4+2-Formation, mal mit der defensiven 6:0-Variante.

Auch im Angriff lief bei den Gastgebern nicht alles nach Wunsch. Lukas Tebbe blieb erneut hinter seinen Möglichkeiten, so dass es aus der Distanz zu wenig Torgefahr gab. Und den Nahkampf gegen die rustikal zupackenden norddeutschen Hünen zu suchen, ist keine Übung, nach der man sich mit Freude reißt. Trotzdem lagen die Gastgeber nach dem 2:3 (7.) stets vorne und nahmen nicht unverdient einen Drei-Tore-Vorsprung mit in die Kabine.

Beim 16:11 (37.) und einer doppelten Überzahl schien der Sieg nur noch eine Formsache zu werden. Aber dann: Der TuS leistete sich nun einen Angriffs-Blackout besonderer Güte. 15 Minuten lang trafen die Wermelskirchener das Tor nicht mehr, übertrafen sich dafür aber in Unkonzentriertheiten. Das bestrafte der an sich biedere Gast rigoros — und lag plötzlich 20:16 vorne (52.). Dass die Gastgeber zwischendurch auch noch "Calle" Wagner nach seiner dritten Zeitstrafe verloren hatten (44.), passte ins Bild. Jedenfalls war in den verbleibenden Minuten angesichts der verheerenden Trefferquote nicht mehr daran zu denken, den Gästen noch gefährlich werden zu können.

"Das war einfach grottenschlecht", redete nach Spielende TuS-Linksaußen Stefan Bauerkamp nicht lange um den heißen Brei herum. Er flüchtete sich vielmehr in Sarkasmus: "Beim nächsten Mal gibt's endlich wieder ein Auswärtsspiel." Dazwischen liegt aber die Karnevalspause. Und die kommt dem TuS vermutlich so gelegen wie noch nie zuvor.

(RP)
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