Leichtathletik Meister in allen Klassen

Leichtathletik · Bei der Senioren-DM der Leichtathleten in Erfurt sprintet Ulrich Dirking über die 200 Meter zu Gold in der Altersklasse M55. Nächstes Ziel des Wermelskircheners ist die Teilnahme an der EM.

Ulrich Dirking ist immer noch schnell unterwegs. Der Wermelskirchener Sprinter gewann am Samstag bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften der Leichtathleten in Erfurt den Titel über 200 Meter.

Wie bei den Westdeutschen Hallen-Meisterschaften Anfang des Jahres in Düsseldorf startete Dirking erstmals in der Altersklasse M55. Am Ende wurden für ihn 25,87 Sekunden gestoppt. Damit verwies er nicht nur Rudolf König, mit dem er in den vergangenen Jahren zusammen in verschiedenen Staffeln bei internationalen Meisterschaften erfolgreich lief, auf Platz zwei, sondern stellte auch einen neuen Hallen-Rekord im Leichtathletikverband Nordrhein auf.

Seit 25 Jahren dabei

"Mit einem solchen Erfolg war aufgrund der großen Trainingsdefizite in 2011 vor einigen Monaten nicht zu rechnen. Und da zu einem solch knappen Ergebnis auch etwas Glück gehört, freue ich mich natürlich besonders", meinte Dirking, der für den TSV Bayer 04 Leverkusen startet. Seit seiner ersten Teilnahme an Senioren-Meisterschaften 1987, damals in der Altersklasse M30, hat der Wermelskirchener damit in allen Altersklassen von der M30 bis zur M55 zumindest jeweils einmal den Titel gewonnen. "Theoretisch kann ich jetzt also wieder fünf Jahre Pause machen. Dann bin ich in der M60", flachste Dirking.

Beim Betrachten der jeweiligen Siegerzeiten ist sehr gut das Ticken der biologischen Uhr zu erkennen. 1987 lief er noch 21,98 Sekunden über die 200 Meter, 25 Jahre später ist er nahezu vier Sekunden langsamer unterwegs. "Mit zunehmendem Alter nimmt der körperliche Niedergang allerdings überproportional zu", hat Dirking beobachtet. Die Hälfte dieser vier Sekunden haben sich innerhalb der letzten fünf Jahre angesammelt. Bei den Deutschen Meisterschaften vor fünf Jahren in Düsseldorf lief er in der M50 noch 24,37 Sekunden.

"Vor 25 Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, heute immer noch so fit und gesund zu sein", freut sich Dirking. Mit seiner Leistung über die 200-Meter-Distanz würde er heute problemlos das Sportabzeichen schaffen — mit den Anforderungen für die 20- bis 29-Jährigen wohlgemerkt.

"Sollte sich mein Körper meinem Wunsch nach einem qualitativ und quantitativ anspruchsvollen Training in den nächsten Monaten anschließen, bin ich für die Sommersaison, die für mich in den letzten beiden Jahren ja komplett ausgefallen ist, durchaus optimistisch", sagt Dirking. Sein Hauptziel ist nach wie vor die Teilnahme an den Europameisterschaften im August in Zittau. "Das Hotelzimmer habe ich auf jeden Fall schon einmal gebucht", erklärt der Wermelskirchener.

(RP/rl)
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