Triathlon Lenatz träumt von den Paralympics

Remscheid · Beim ATV-Triathlon überzeugt der 29-Jährige mit einer neuen Bestzeit. Das Fernziel des Rollstuhlfahrers heißt Rio 2016.

 Rund 850 Sportler stürzten sich am Wochenende beim 32. Triathlon des ATV Hückeswagen in das kalte Wasser der Bever.

Rund 850 Sportler stürzten sich am Wochenende beim 32. Triathlon des ATV Hückeswagen in das kalte Wasser der Bever.

Foto: Moll

Gerne hätte sich Benjamin Lenatz am 21. September beim Paratriathlon in Madrid mit der internationalen Elite gemessen, doch der 29-jährige Vorsitzende des TriTeams Radevormwald muss den Wettbewerb ausfallen lassen. "Der Trip wäre zu teuer geworden", sagt der Rollstuhlfahrer, der die Paralympics 2016 in Rio anpeilt. "Um mich dafür zu qualifizieren brauche ich Punkte, die ich bei internationalen Wettkämpfen sammeln muss", sagt Lenatz. International ist er aber bisher noch nie gestartet.

Dafür mittlerweile schon zweimal beim Triathlon des ATV Hückeswagen, den er auch am Wochenende zu Trainingszwecken nutzte. Lenatz absolvierte die Volksdistanz (0,5km Schwimmen/20km Radfahren/5km Laufen) in 1.27:55 Stunden und war rund sieben Minuten schneller als im Vorjahr. "In der Bever habe ich zwar ein bisschen zu viel Wasser geschluckt, ansonsten war der Wettkampf aber klasse", sagt der gebürtige Radevormwalder, der in Wermelskirchen lebt.

Bei der Deutschen Meisterschaft über die Sprintdistanz holte Lenatz Mitte Juli in Hamburg Silber in seiner Klasse. Am kommenden Samstag steht nun die Deutsche Meisterschaft im Supersprint (300m/10km/4km) auf dem Programm. Im hessischen Viernheim (bei Mannheim) will Lenatz ganz oben auf dem Podium stehen. "2013 war ich Zweiter, fiel aber leider aus der Wertung, weil ich weder Startpass, noch Liegebike und Rennrollstuhl hatte."

Mittlerweile ist er komplett ausgestattet, musste dafür aber sämtliche Ersparnisse zusammenkratzen. "Jetzt suche ich Sponsoren, um mir den Traum von Rio zu erfüllen." Der Weg zu den Paralympics ist steinig. In Brasilien ist Triathlon erstmals paralympisch, die Konkurrenz in der Bundesrepublik ist extrem stark. Lenatz: "Um den Sprung zu schaffen, sollte ich 2015 möglichst im Sprint und auch im Supersprint Deutscher Meister werden."

Auch international darf er kein unbeschriebenes Blatt bleiben, darum plant er einen Start in London. "Auch am Paratriathlon in Chicago würde ich gerne teilnehmen, doch die Kosten sind kaum zu stemmen", sagt der 29-Jährige, der um einen Platz im Nationalkader der Paratriathleten kämpft. Parallel geht er ab Oktober wieder für den Rollstuhlbasketball-Bundesligisten RBC Köln 99ers auf Korbjagd. "Mindestens eine Saison spiele ich noch. Danach gucke ich, ob mich mein Weg tatsächlich zu den Paralympics führt."

(RP)
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