Handball Langenfeld bleibt der HGR-Schreck

Remscheid · Die Remscheider zeigen Kampfgeist und Moral, verlieren am Ende das Verfolgerduell aber trotzdem verdient mit 26:28.

Es war vielleicht kein Genuss für sensible Handball-Gourmets, aber in jedem Fall ein packender Fight, der am Ende einen verdienten Sieger hatte. Letzteres allerdings sehr zum Leidwesen der HG Remscheid, die das Spitzenspiel am Samstag bei der SG Langenfeld mit 26:28 (11:12) verlor und damit trotz einer ansprechenden kämpferischen Leistung wohl endgültig einen Platz im ungeliebten Niemandsland der Tabelle sicher hat.

Dabei konnte dem Gast zumindest in kämpferischer Hinsicht kein Vorwurf gemacht werden. Die HGR tat alles, um der SGL mit einem Sieg vor der Weihnachtspause noch Rang drei abspenstig zu machen. Aber am Ende war es die Summe vieler kleiner und großer Fehler, die Langenfeld in die Karten spielte und wegen denen auch Remscheids Coach Mike Novakovic hinterher zähneknirschend einräumen musste: "Das Ergebnis geht so in Ordnung."

Schuld daran war unter anderem ein verschlafener Start (3:7; 12.), als der Gast vor allem mit der offensiven Abwehr der Langenfelder gar nicht zurechtkam. Zwar stellte sich die HGR danach besser auf die gegnerische Deckung ein und begradigte mit einem Kraftakt das Ergebnis (8:7; 23.), sie ging aber trotzdem mit einem Rückstand in die Kabine, weil Andreas Nelte nach Ablauf der ersten 30 Minuten einen Freiwurf direkt verwandelte.

Auch in der zweiten Hälfte leistete sich die HGR einen Durchhänger, als die SGL binnen sieben Minuten von 15:15 (38.) auf 20:15 (45.) wegzog. Aber erneut kämpften sich die Gäste mit dem starken Kreisläufer Lukas Steinhoff als Lokomotive heran (25:25; 57.). Doch am Ende summierten sich eben die individuellen Fehler zu einer vermeidbaren, aber eben doch verdienten Niederlage.

Langenfelds Plus war, dass sich die Remscheider Rückraumspieler überaus schwer mit der 4+2-Abwehr vor und der 5:1-Formation nach dem Wechsel taten und der Rückraum mit Philipp Hinkelmann sowie Fabian Zarnekow einen ziemlich gebrauchten Tag erwischte. Im Gegensatz zu den SGL-Distanzschützen, bei denen David Rosiak (10) und Sven Kniesche (6) herausragten. Zudem hatte Langenfeld mit Tobias Geske einen starken Keeper zwischen den Pfosten, der das direkte Duell mit dem zunächst aufgebotenen Nils-Thorben Schmidt (bis 44.) und Carsten Mundhenk für sich entschied.

Mike Novakovic, der sich nach Spielende noch auf dem Spielfeld Fabian Zarnekow zu einer, sagen wir, ziemlich eindringlichen Aussprache vorknöpfte, sagte hinterher: "Wir haben uns mit der bekannt starken Deckung von Langenfeld schwergetan." Zudem sei die mannschaftliche Geschlossenheit der Gastgeber mitentscheidend für den Spielausgang gewesen: "Die haben sehr gut miteinander harmoniert. Wir haben starke Individualisten, hatten aber kein Zusammenspiel." Was dazu führte, dass die SGL saisonübergreifend inzwischen den fünften Meisterschafts-Sieg in Folge gegen die Remscheider feierte. Für die Gäste keine wirklich schöne Bescherung.

HGR-Tore: Steinhoff (8/2), L. Pütz (5), Zapf (5/2), Krajnik (3), Hinkelmann, Zarnekow (je 2), Lewandowski (1).

(RP)
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