Handball Klarer Sieg des HCW im Nachbarschaftsduell

Remscheid · Handball-Landesliga: 40:21 bei der "Zweiten" der HSG. Radevormwalds "Erste" und der ATV gewinnen. HGR II rehabilitiert sich gegen Benrath.

 Matchwinner: Simon Broch tankte sich kurz vor Schluss durch und erzielte den Siegtreffer für die HSG Radevormwald/Herbeck.

Matchwinner: Simon Broch tankte sich kurz vor Schluss durch und erzielte den Siegtreffer für die HSG Radevormwald/Herbeck.

Foto: Moll

HG Remscheid II — TSG Benrath 32:19 (14:7) — In einer einseitigen Partie haben sich die Gastgeber für die jüngste Heimpleite gegen Radevormwald II rehabilitiert. Allerdings steckte die Schmach anfangs noch in den Köpfen der Spieler, die erneut beste Chancen ausließen und nach elf Minuten gerade mal 2:0 führten. Nur gut, dass die von Ex-HGR-Spieler Torsten Fengler gecoachten Gäste schwach waren und dem Trainingsrückstand einer mehrmonatigen Hallensperrung hinterher rennen: Die TSG (mit den ehemaligen Lüttringhausenern Sven Trost und René Lemke) erzielte nach 16 Minuten (!) ihr erstes Tor zum 1:5-Zwischenstand und war auch danach nie mehr als ein Spielball der Gastgeber, bei denen Philipp Heppner (10) herausragte. Einziger Wermutstropfen: Das Kinn von Arne Jungjohann musste nach einer unsanften Landung im Krankenhaus genäht werden.

HGR-Tore: Baier (11/5), Heppner (10), A. Jungjohann (3), Stursberg, Heinz (je 2), Hufschmidt, Elbracht, Paschkowski, Rother (je 1).

ATV Hückeswagen — Team CDG/GW Wuppertal 32:25 (16:10 ) — Auch gegen das unangenehm zu spielende Team aus Wuppertal hielten sich die Schlossstädter schadlos. Nach perfektem Start und einer 6:0-Führung kehrte beim ATV allerdings der Schlendrian ein, der sich auch zu Beginn der zweiten Halbzeit noch nicht verabschiedet hatte. "Wir haben zu viel zugelassen", kritisierte Trainer Sebastian Mettler seine Mannschaft. Zwischenzeitlich schmolz der Vorsprung auf drei Tore zusammen, ehe die Gastgeber wieder die Kurve bekamen und sich auf 26:20 absetzten. "Da war der Drops gelutscht", meinte Mettler, der Mathias Wilhelmy mit einem Sonderlob bedachte.

ATV-Tore: Wilhelmy (10), La. Frischmuth (5), Bangert (4/3), Moraczewski (3), Lu. Frischmuth, Sielmann, Sperling, Marz (je 2), Scheider, Adams (je 1).

HSG Radevormwald/Herbeck — SG TuRa Altendorf Essen 27:26 (13:12) — Als HSG-Torhüter Robin Eigenbrod, der Mitte der zweiten Halbzeit für den bis dahin sehr starken Daniel Kärgel zwischen die Pfosten rückte, Sekunden vor dem Abpfiff den letzten Wurf entschärfte, kannte der Jubel bei den Gastgebern keine Grenzen. "Wir haben zwar glücklich, aber nicht unverdient gewonnen", freute sich Trainer Markus Eigenbrod, dessen Mannschaft am Ende für eine starke kämpferische Leistung belohnt wurde. Wechselnde Führungen, verworfene Strafwürfe, vergebene Großchancen, eine im zweiten Durchgang wahre Zeitstrafenflut (jeweils sieben) und eine Rote Karte gegen Essens Manuel Rösler, sorgten dafür, dass es den nahezu 300 Zuschauern (etwa 50 davon aus Altendorf) nie langweilig wurde. Als Essen acht Minuten vor dem Spielende das 24:21 (52.) erzielte, wähnten die Gäste-Fans ihr Team auf der Siegerstraße. Doch die HSG schlug zurück und lag zweieinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff mit 26:24 vorne. Die Gäste agierten nun mit einer offenen Manndeckung und schafften den Ausgleich, ehe sich 20 Sekunden vor dem Spielende Simon Broch durchtankte und das 27:26 erzielte.

HSG-Tore: Koljkovic, Broch (je 6), Ante (5/3), Jonek (3), Hasenburg (2), Breuer (2/1), Festag, Franken, Schönewald (je 1).

Mettmann Sport II — Bergische Panther II 24:33 (8:20) — Die Panther klettern in der Tabelle weiter nach oben. Beim Kellerkind aus Mettmann gab es einen auch in dieser Höhe verdienten Auswärtssieg. Entsprechend zufrieden zeigte sich Spielertrainer Sendi Cestnik: "Das war vor allem im ersten Abschnitt eine Topleistung. Insbesondere die zuletzt schwache Chancenauswertung war viel besser." Den Grundstein legte der Gast mit einer fulminanten Startphase (4:1; 5.). Danach wurde die Führung bis zur Pause entscheidend ausgebaut. Überragend war dabei der auf der für ihn ungewohnten Rechtsaußenposition eingesetzte Simon Wolter. Nach dem Wechsel ließen es die Panther dann wesentlich ruhiger angehen, verteidigten aber trotzdem souverän ihren Vorsprung.

Panther-Tore: Wolter (11), Gerlich (5), Mauritz (4), Adams (4/2), Lehnhoff, Grasekamp (je 2), Hesse, Cromm (je 1).

HSG Radevormwald/Herbeck II — HC Wermelskirchen 21:40 (7:17) — Schon früh zeichnete sich ab, dass es eine eindeutige Angelegenheit für die Wermelskirchener werden würde. HCW-Trainer Shahrokh Rezaloo überraschte die Gastgeber mit einer offensiven 3:3-Abwehrformation, mit der die HSG-Reserve nicht zurechtkam. "Die Abwehr war der Grundstein für unseren Erfolg. Bis zur 40. Minute haben wir nur neun Tore kassiert", lobte der HCW-Coach seine Mannschaft, für die er allerdings auch ein paar kritische Worte fand: "Danach haben wir das Handballspielen eingestellt." Zu diesem Zeitpunkt führte sein Team allerdings schon mit 25:9. Doch nicht nur in der Deckung, sondern auch im Angriff war der HCW den Bergstädtern in allen Belangen überlegen, was auch HSG-Trainer Mike Zimmermann neidlos anerkannte: "Für uns gab es nichts zu holen. Wir waren zu schwach in den Zweikämpfen und nicht konsequent genug."

HSG-Tore: Kortmann (10/3), Hengstwerth (3), Hoffmann, Dietzel, Scharf, Harnischmacher, Killing, Hack, Unger, Wagner (je 1). HCW-Tore: Müller (9), Jedamzik (8/2), Halbach (5), Frank (5/1), Cornelsen (4), Napiwotzki, Söhnchen, Empersmann (je 3).

(RP)
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