Kehrtwende des Amboss
Im letzten Heimspiel vor der Sommerpause gelang Football-Regionalligist AFC Bergischer Amboss beim 21:6 gegen die Recklinghausen Chargers der erste Sieg nach fünf Niederlagen. Der Abstieg sollte somit kein Thema mehr sein.
So lässt sich der Abschied leichter verschmerzen: In den kommenden vier Jahren ist ein College im US-Bundesstaat Iowa die Heimat von Patrick Poetsch. Doch bevor es über den großen Teich geht, sorgte der Runningback des AFC Bergischer Amboss mit einem Touchdown kurz nach Spielbeginn dafür, dass sein Klub im Kellerduell gegen die Recklinghausen Chargers auf die richtige Spur kam. Am Ende hatten die Gastgeber vor rund 350 Zuschauern im Stadion Reinshagen mit 21:6 die Nase vorne und dürften das Abstiegsgespenst damit verscheucht haben.
Trotz der frühen Führung, die Quarterback Oliver Schidzig durch den Extrapunkt auf 7:0 ausbaute, war längst noch nicht alles Gold, was bei den Hausherren glänzte. Die Nervosität, die sich nach fünf Niederlagen in Folge aufgebaut hatte, war in vielen Spielsituationen noch deutlich spürbar. Dennoch gab es viele gute Ansätze im Team von Cheftrainer Peter Glauner. Oliver Schidzig erfüllte seine von Jake Gardner übernommene Aufgabe sehr solide und brachte auch einen Traumpass auf Richard Onyango zum zweiten Touchdown und zum 15:0-Pausenstand an den Mann. Zuvor hatte ein Safety für zwei weitere Punkte für den Amboss gesorgt.
Überzeugen konnte gestern auch die Abwehr, die erstmals in Bestbesetzung spielte. Allerdings machten biederen und mit einem Mini-Aufgebot angetretenen Chargers-Angreifer der Verteidigung das Leben auch nicht sonderlich schwer und kamen nur einmal gefährlich in die Nähe der Remscheider Endzone – was prompt zum "Ehren-Touchdown" führte. Allerdings hatte Christopher Rohloff zuvor mit der ersten Angriffssequenz in der zweiten Halbzeit schon für den entscheidenden 21:0-Vorsprung gesorgt.
Stipendium für Poetsch
Glücklichster AFC-Spieler war neben Geburtstagskind Clemens Riecke (wurde 21) Patrick Poetsch. Vor seinem vierjährigen USA-Trip, bei dem er Kriminalrecht studieren wird, muss sich der EMA-Abiturient nun keine Sorgen mehr um sein bisheriges Team machen. In Iowa erhielt er ein Stipendium, für das der ehemalige Braunschweiger Coach Kurt Anderson gesorgt hat.
Glücklich war aber auch AFC-Cheftrainer Peter Glauner: "Heute hatte ich 40 Spieler. Mit der entsprechenden Tiefe im Kader läuft es gleich besser." Auch wenn ein höherer Sieg verpasst wurde, lobte Glauner: "Das war das Spiel, das uns wieder auf die Bahn bringt."