Judo JCW-Damen wollen in die Zweite Bundesliga

Judo · Die Frauen des JC Wermelskirchen wollen das Abenteuer Bundesliga wagen. Mit dieser Entscheidung haben die "Löwinnen" jetzt ihre turbulente erste Regionalliga-Saison endgültig abgeschlossen.

Zuvor galt es allerdings erst einmal, den Erfolg zu würdigen. Höhepunkt war der aus Marzipan hergestellte Judolöwe mit gelber Judojacke und schwarzer Judohose für JCW-Trainer Lutz Hartmann, der die Frauen seit der Ligapremiere 2008 trainiert. Hartmann, bekanntlich ein großer Marzipan-Fan, versagte sich allerdings den Genuss des Kunstwerks. "Den esse ich nicht, der ist zu schön", sagte er. Und so wird das Marzipan-Maskottchen als Erinnerung für eine atemberaubende Saison einen besonderen Platz in Hartmanns Wohnzimmer erhalten.

Die Wermelskirchenerinnen hatte im vergangenen Jahr ihren zweiten Aufstieg geschafft und starteten erstmals in der Regionalliga. Ziel war der Klassenerhalt. Was dann kam, hatte niemand erwartet. Die JCW-Damen blieben in fünf von sechs Begegnungen siegreich und standen so vor dem letzten Kampftag auf einem Relegationsplatz. Beim Saisonfinale machten die "Löwinnen" vor heimischem Publikum ihr Sommermärchen perfekt. Bochum wurde mit 4:2 geschlagen und so der Relegationsplatz zur Aufstiegsrunde verteidigt.

Insbesondere die Wermelskirchenerinnen Alisha Sheikh, Vanessa Kopperberg und Katrin Borchardt steuerten einige Siege bei. Zudem fanden die JCW-Damen mit Sandra Wolski, Regina Groß und Katharina Reinsch die genau passende Verstärkung — sportlich wie menschlich. Hinzu kam ein starker Teamzusammenhalt und nicht zuletzt Lutz Hartmanns Training.

Nachdem der Relegationsplatz erreicht war, beschäftigten sich die Vertreter des Vorstands, das Trainerteam und die Ligakämpferinnen intensiv mit der Frage: "Wagen wir das Abenteuer Bundesliga?" Denn durch einen möglichen Aufstieg in die zweithöchste Liga kämen einige Mehrkosten auf den Verein hinzu. Diese hoffen die Aktiven durch Sponsoren zu decken, falls der Sprung gelingt.

Der Weg in die Zweite Liga ist hart. Die Wermelskirchenerinnen treffen in der Relegation auf sechs andere Mannschaften, darunter den Regionalligameister Stella Bevergern, gegen den die Löwinnen in dieser Saison unterlagen. Mit Biss, Trainingseifer und Teamgeist wollen sie sich gegen Bevergern für die Niederlage revanchieren. Und wenn es in diesem Jahr doch nicht klappen sollte, soll der Aufstieg in den kommenden Saisons folgen. Vielleicht fällt der Marzipanlöwe dann doch Lutz Hartmann zum Opfer.

(gp)
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