Handball HSG punktet gegen den Abstieg

Handball · In der Handball-Verbandsliga landet die HSG Radevormwald/Herbeck den zweiten Saisonsieg. Der HC Wermelskirchen verliert in Ohligs, die Bergischen Panther setzen sich gegen den TSV Aufderhöhe durch.

 Kannte kein Pardon: HSG-Rückraumspieler Daniel Bangert, der gegen seinen ehemaligen Verein zehn Treffer erzielte.

Kannte kein Pardon: HSG-Rückraumspieler Daniel Bangert, der gegen seinen ehemaligen Verein zehn Treffer erzielte.

Foto: Hertgen

Radevormwald/Herbeck – LTV Wuppertal 29:24 (15:13) – Neun Niederlagen hintereinander – das kratzt am Selbstbewusstsein, das lähmt Arme und Beine. Aber die Lähmungserscheinungen der Radevormwalder Handballer scheinen beendet: "Das war ein kleiner, aber wichtiger Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt", wertete HSG-Trainer Guido Hugo am Samstagabend die beiden Punkte, die sich seine Schützlinge im Nachbarschaftsduell redlich erkämpften. Wobei die Betonung auf "erkämpfen" liegt. Spielerisch blieb vieles nach wie vor Stückwerk, auch die Nerven spielten den Gastgeber immer mal wieder einen Streich. 19 Fehlwürfe und 14 technische Fehler sprechen hier eine deutliche Sprache. Aber spielerische Finessen waren im Kellerduell auch nicht zu erwarten. Hier galt es, mit Leidenschaft zu agieren und sich irgendwie die beiden Punkte zu sichern. Genau das tat die HSG.

Anfangs allerdings wurde das Engagement nicht immer belohnt. Zwar führten die Gastgeber nach 14 Minuten mit 6:4, aber dann drohte die mühsam gefundene Linie verloren zu gehen, drehte der LTV die Partie und lag selber mit 11:8 (22.) und 13:10 vorne (26.). Fünf Tore in Folge sorgten dann allerdings für den Pausenvorsprung der Hugo-Schützlinge in einer hektischen Partie. In Hälfte zwei gab die HSG den Vorsprung dann nicht mehr her und war spätestens nach dem 28:23 durch Tobias Weber in doppelter Unterzahl (58.) nicht mehr aus der Erfolgsspur zu bringen.

Einen Nachgeschmack hatte der nach der Schlusssirene einsetzende Jubel aber dennoch. Denn beim 22:20-Zwischenstand verletzte sich ein Wuppertaler Akteur. Ihm kam der 58-jährige (!) Auswechselspieler Frank Wülfrath mit dem Eiskoffer zu Hilfe. Die beiden Unparteiischen verhängten aber gegen ihn eine Zeitstrafe, weil er unangemeldet und unter Missachtung der Wechselmarkierung aufs Spielfeld gelaufen sein soll. Für die Wuppertaler war das ein Protestgrund – Ausgang offen.

Ohligser TV – HC Wermelskirchen 28:26 (15:11) – Nach hartem Kampf setzte sich der Tabellenfünfte aus Ohligs knapp durch. Für den HCW blieb nur ein Lob des Kontrahenten übrig. "Wermelskirchen hat uns wirklich alles abverlangt", sagte OTV-Trainer Andreas Brüser. Über die komplette Spieldauer gaben die Gäste ein gutes Bild ab, präsentierten sich als geschlossene Einheit. Auch vom zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand ließ sich die Mannschaft von Trainer Marcus Mangold nicht aus der Ruhe bringen. "Alle haben sehr diszipliniert gespielt. Bei besserer Torausbeute wäre sicherlich für uns was drin gewesen", sagte der HCW-Coach, der besonders Lucas Holtwick und Felix Jedamzik hervorhob. Beim Blick auf die Statistik fielen die zahlreichen hochkarätigen Möglichkeiten auf, die ausgelassen wurden. Zudem brachten die HCW-Schützen fünf Strafwürfe nicht im Ohligser Tor unter. In Anbetracht der Erfolge der direkten Konkurrenten aus Heiligenhaus, Kettwig und Radevormwald hat sich der Tabellenkeller wieder enorm verdichtet, die letzten fünf Mannschaften liegen gerade einmal drei Zähler auseinander.

Bergische Panther – TSV Aufderhöhe 28:24 (14:11) – Es war kein rauschendes Fest, aber unter dem Strich ein verdienter Erfolg für die Panther, den rund 300 Zuschauer in der Hilgener Max-Siebold-Halle erlebten. Damit machten die Gastgeber, die von Beginn an das Geschehen diktierten, die Hinrunden-Meisterschaft perfekt. Einmal mehr wusste die sehr aggressive 3:2:1-Deckung mit einem ebenfalls guten Thilo Faust zwischen den Posten zu gefallen. Im Positionsangriff genügte eine durchschnittliche Leistung. Den tapferen Gästen, die in allen Belangen unterlegen waren, musste man indes großen Kampfgeist attestieren. Sie ließen sich auch nach dem 13:20 (45.) nicht abschütteln und waren beim 23:25 (52.) noch einmal auf Tuchfühlung. Doch mit Routine und dem Selbstbewusstsein eines Tabellenführers brachte das Team um Spielertrainer Ceven Klatt den Erfolg nach Hause. Der war später zufrieden: "Wir waren nie an unserer Leistungsgrenze und haben uns nicht so zerrissen, aber es hat gereicht. Das zählt."

(RP)
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