Handball HSG-Pleite mit Trufan und Huckenbeck

Handball-Verbandsliga: HSG Radevormwald/Herbeck – Bergische Panther II 27:28 (16:14) – Das Derby der Sieglosen hielt einige Überraschungen bereit. Maxim Trufan und Torben Huckenbeck gaben ihr Comeback im HSG-Trikot, Youngster Yannick Koch verließ in Spielkleidung unmittelbar vor der Partie die Halle, und mit den Bergischen Panthern gab es am Ende einen Überraschungssieger.

Der Einsatz von Trufan und Huckenbeck geriet zu einer geheimen Kommandosache. Erst unmittelbar vor dem Anpfiff stieß das Duo zur Mannschaft. Während Trufan, der vor knapp einem Jahr gegen die Panther-Reserve sein letztes Spiel bestritten und seine Laufbahn beendet hatte, von Beginn an im Rückraum die Fäden zog, kam Huckenbeck nach einer Viertelstunde zum Einsatz. Für den Linkshänder war es das erste Spiel nach seiner Kreuzband-Operation vor acht Monaten. "Wir müssen eben alle Möglichkeiten, die dem Verein zur Verfügung stehen, ausschöpfen", meinte HSG-Trainer Guido Hugo zum Doppel-Comeback. Warum allerdings Koch wortlos die Halle verlassen hatte, war auch ihm ein Rätsel.

Nach ausgeglichenem Beginn schienen die Hausherren das Geschehen fest im Griff zu haben, was sich drei Minuten vor der Halbzeit in einer 15:10-Führung niederschlug. Doch die Gäste ließen nicht nach und verkürzten noch auf 14:16. Nach dem Seitenwechsel reagierte Panther-Coach Desimir Milinkovic, beorderte den erfahrenen René Hosan ins Tor und ließ offensiv gegen Trufan decken. Doch diese Maßnahmen hatten zunächst keinen Erfolg. Nach 42 Minuten führten die Gastgeber noch mit 20:17, ehe die Partie kippte. Die Panther lagen acht Minuten später mit 23:20 vorne. "Wir sind nicht in der Lage, 60 Minuten lang einigermaßen konstant zu spielen", kritisierte Hugo die hohe Fehlerquote seiner Schützlinge in Angriff und Abwehr. Nachdem Torben Huckenbeck das 27:27 erzielte hatte und die HSG nach einer Glanztat von Torhüter Robin Eigenbrod 50 Sekunden vor Schluss noch einmal in Ballbesitz kam, schien sich für die Hausherren doch noch alles zum Guten zu wenden. Doch erneut ging der Ball verloren, so dass die Gäste zwei Sekunden vor Schluss durch David Adolphs noch den Siegtreffer erzielten. Dann sah Marc Grasekamp wegen unsportlichen Verhaltens noch "Rot", was trotz einer zweiwöchigen Sperre für ihn die Freude über den ersten Sieg nicht trübte.

HSG-Tore: Bangert (7), Zapf (6/4), Trufan, Huckenbeck, Uibel (je 3), Kirschsieper (2), Thalmann, Wiche, Frank (je 1). Panther-Tore: Holtwick (10/6), Adolphs (7), Paukert, Daukantas (je 4), Grasekamp, Weidmann, Gottschling (je 1).

HC Wermelskirchen – TV Ratingen 26:31 (11:15) – "Selbst verschuldet" betitelte Wermelskirchens Trainerin Annekatrin Brzoskowski die Niederlage. Denn die Gastgeber begannen sehr gut und lagen nach zwölf Minuten mit 8:3 vorne. Doch in der Folge kam ein Bruch ins Spiel. "Warum, weiß ich leider auch nicht. Ich kann es mir noch nicht erklären", kommentierte Brzoskowski. Die Gäste holten Tor um Tor auf und lagen beim 9:8 (23.) erstmals vorne. Die Hausherren stellten das Spielen ein. Vorne wurde der Rückraum nicht mehr in Wurfposition gebracht, um die agile 6:0-Deckung des TVR zu knacken. Stattdessen suchten die Akteure zu oft den Kreisläufer, der allerdings gut abgeschirmt war. Außerdem häuften sich die Fehler beim Aufsteiger. Und auch die anfangs sichere 5:1-Abwehr funktionierte nicht mehr. Nach dem Seitenwechsel konnte der HCW zwar noch auf zwei Tore verkürzen, zu mehr reichte es aber nicht. Auch in der Deckung wurde alles versucht (6:0, wieder 5:1, 4:2 und am Ende offene Manndeckung), doch die Gäste brachte den Sieg über die Zeit.

HCW-Tore: Hasenwinkel (10/3), Greffin (5), Mutz (4/3), Müller, Volkmann (je 2), Rezaloo, Heykants, Brzoskowski (je 1).

(RP)
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