Handball HGR verliert das Spitzenspiel

Remscheid · Handball-Oberliga: Verdientes 30:33 gegen Borussia Mönchengladbach.

 Autsch: Fabian Zarnekow, der später "Rot" sah, wird von Hakon Lehman (links) und Christoph Szymanski in die Mangel genommen.

Autsch: Fabian Zarnekow, der später "Rot" sah, wird von Hakon Lehman (links) und Christoph Szymanski in die Mangel genommen.

Foto: Hertgen

Die HG Remscheid ist die Tabellenführung in der Handball-Oberliga erst einmal wieder los. Am Samstag kassierte die Mannschaft im Topspiel vor rund 300 Zuschauern in der Halle Neuenkamp eine verdiente 30:33 (18:20)-Niederlage gegen die weiterhin ungeschlagene Borussia aus Mönchengladbach. Neuer Spitzenreiter ist allerdings die SG Ratingen, die jedoch ein Spiel mehr als die HGR ausgetragen hat.

"Vielleicht haben wir uns nach fünf Siegen hintereinander und dem Spiel gegen den Bergischen HC am Dienstag etwas zu sicher gefühlt", orakelte HGR-Routinier Jacek Krajnik nach der Schlusssirene, was ausschlaggebend für die erste Saisonniederlage war. In jedem Fall war eine vor allem vor der Pause hundsmiserable Abwehrarbeit dafür verantwortlich. Die Deckung bekam vor allem Mittelmann Tobias Elis (8/4) und Linkshänder Daniel Koenen (7) nicht in den Griff. "Wir sind zu passiv gewesen, sind nicht auf die Leute rausgekommen", fand Krajnik, der sich bei dieser Kritik ausdrücklich einschloss.

Das führte zu einem munteren Scheibenschießen, bei dem die HGR anfangs noch mithalten konnte, weil Borussen-Coach Zoran Cutura sich in der Taktik-Schublade vergriffen hatte. Er ließ seine Schützlinge zunächst höchst offensiv den Remscheider Rückraum bearbeiten, was den Gastgebern die notwendigen Freiräume für ein ausgeglichenes Spiel und einen 15:13-Vorsprung bescherte. Doch als die Gladbacher defensiver standen, die Räume immer enger wurden und sich Gästekeeper Henrik Buerger als sicherer Rückhalt erwies, setzte sich die Borussia ab: Binnen zwei Minuten wurde aus dem Zwei-Tore-Rückstand ein Zwei-Tore-Vorsprung (17:15; 25.), den das Team nicht wieder hergab.

Sicher: Die HGR kämpfte, versuchte im zweiten Durchgang alles, kam aber nie so richtig in Reichweite der Borussen. "Die waren bisher unser stärkster Gegner", zollte Krajnik dem Gast großen Respekt: "Für 80 Prozent der Mannschaften in der Liga hätte unsere Leistung vielleicht gereicht, nicht aber für dieses spielerisch starke Team." So setzte sich Mönchengladbach nach dem Seitenwechsel auf 23:19 ab (36.) und ließ den Vorsprung nie kleiner als zwei Tore werden. Spätestens, als Fabian Zarnekow fünf Minuten vor dem Ende beim Stand von 27:29 "Rot" sah, war der Fisch geputzt.

"Das Spiel hatte einen verdienten Sieger", räumte auch HGR-Coach Mike Novakovic ein, der allerdings noch einen anderen Kontrahenten erspäht hatte: "Auch die Stadt ist schuld an der Niederlage." Demnach habe das Sportamt nach Kritik von anderen in Neuenkamp trainierenden Sportlern schriftlich bemängelt, der Hallenboden sei nach dem Test gegen den Bergischen HC nicht von Harz gereinigt worden und mit einer Sperrung der Halle gedroht, wenn die verschmutzten Stellen nicht beseitigt werden. Novakovic: "Die Jungs haben am Donnerstag vor dem Topspiel kaum trainiert und dafür die Halle geputzt. Das ist mehr als peinlich." Der HGR-Vorsitzende Ralf Hesse nahm das allerdings auf seine Kappe: "Ich hatte der Mannschaft am Dienstag gesagt, sie sollten erst am Donnerstag die Harzflecken beseitigen, weil ich annahm, dass am Mittwoch keiner in der Halle trainiert."

HGR-Tore: Zapf (12/5), Lewandowski (4), Steinhoff (3/2), L. Pütz, Krajnik, Hinkelmann, Kirschsieper, Zarnekow (je 2), Kachelmaier (1).

(RP)
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