Handball HGR tanzt Ratingen aus

Remscheid · Wie schon Hinspiel behalten die Remscheider auch dieses Mal die Oberhand und schlagen den Favoriten mit 33:32.

 Bot eine überragende Vorstellung: HGR-Routinier Jacek Krajnik, der mit neun Treffern bester Remscheider Schütze war.

Bot eine überragende Vorstellung: HGR-Routinier Jacek Krajnik, der mit neun Treffern bester Remscheider Schütze war.

Foto: Hertgen

Dieter Dietze war auch noch am Tag danach völlig aus dem Häuschen: "Die Jungs sind aufgetreten, als wären sie von einem anderen Stern", sagte der Co-Trainer der HGR, die am Samstag Meisterschaftsfavorit SG Ratingen die erste Heimniederlage beibrachte und mit 33:32 (19:15) die Oberhand behielt.

Überrascht war Trainer Mike Novakovic aber nicht von der Leistung seiner Schützlinge, die das Top-Team in der Hinrunde bereits in eigener Halle mit 30:27 geschlagen hatten. Überrascht war er von dem "lethargischen Auftritt" der Hausherren: "Die Ratinger waren anscheinend müde, denn sie hatten tiefe Augenringe, während Jacek Krajnik 60 Minuten lang wie ein Hase über das Spielfeld gewetzt ist."

Krajnik war nur zweimal draußen, um Strafzeiten abzusitzen, die restliche Zeit der Partie machte der neunfache Torschütze den Gastgebern gemeinsam mit den agilen Alexander Zapf (acht Treffer) und Philipp Hinkelmann (vier Treffer) das Leben schwer. "Die drei haben mit der SG-Abwehr ein Tänzchen aufgeführt", sagte Novakovic, der sich nach dem Erfolg berechtigte Hoffnung macht, wieder um die Tabellenspitze mitreden zu können. "Wenn wir am Ende der Saison ganz oben stehen wollen, dürfen wir kein einziges Spiel mehr verlieren", meinte der Übungsleiter der viertplatzierten HGR.

Die Ratinger, die schon vorige Woche überraschend gegen die abstiegsgefährdete Reserve des Bergischen HC verloren hatten, haben den Platz an der Sonne durch die erneute Niederlage abgeben müssen. "Ratingen war zwar ersatzgeschwächt, das alleine kann aber nicht der Grund für ihr ideenloses Spiel gewesen sein", sagte Novakovic, der vor allem die "fantastische Deckungsarbeit" seiner Spieler lobte. "Wenn die Hausherren zum Abschluss kamen, dann nur aus spitzem Winkel", sagte der Coach. Das machte es Keeper Carsten Mundhenk einfach, der 16 Bälle parierte.

Novakovic freute sich zwar riesig über den Sieg, hatte aber auch noch einen Kritikpunkt parat: Die Partie drohte beim Stand von 27:27 (53.) zu kippen, weil SG-Torjäger Arthur Giela plötzlich aus allen Lagen traf und einen Rückstand von vier Toren blitzschnell aufholte. "Wir haben im zweiten Durchgang einige Fahrkarten geschossen und Ratingen dadurch wieder ins Spiel gebracht", ärgerte sich Novakovic. Zwar überstand die HGR die kritische Phase und führte 50 Sekunden vor Schluss wieder mit 33:30, doch prompt kehrte erneut der Schlendrian ein.

Das Verletzungspech blieb Ratingen übrigens treu: Alexander Schult verdrehte sich kurz vor dem Ende das Knie, die Partie musste für einige Minuten unterbrochen werden.

HGR-Tore: Krajnik (9), Zapf (8/3), L. Pütz (5), Hinkelmann (4), Kirschsieper (3), Steinhoff (2), Lewandowski, Kachelmaier (je 1).

(RP)
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